Kommentare

Startseite English English excerpts 2023 Letzte Texte back
Nähme jemand an, es gäbe etwas zu entscheiden, man wäre ES selbst: der Europa-"Apparat", d.h. Verkörperung hunderter Verwaltungsreferenten,-leiter, Minister, Behörden, Lobbyisten, wichtiger Leute, "Freunde", Beamte, die für einen politisch denken und handeln (irgendwelche Parlamentarier tauchen hier kaum auf), nähme dieser jemand an er könne alle beteiligten Regierungen persönlich (die massgeblichen Personen) überzeugen, abgesehen davon auch noch Ministern, erste Sekretären, betraute Abteilungsleiter: Ein Land erreichte es, nachdem es sich nicht dem Reiz einer Integration in den europäischen Raum entziehen konnte, und von den alten Mitgliedern keine Hindernisse in den Weg gelegt wurden, vielleicht in einem Moment, in dem es schien, dass die Vorteile die Risiken vollkommen verdrängen würden, erreichte es also, in den europäischen Währungsraum aufgenommen zu werden - unglaublicher Anlass zur Freude! Ein Schritt, für den nichts Geringeres als allein unbedingte Euphorie angemessen schien - oder nicht doch eher höchste Wachsamkeit? Nach zehn Jahren jedenfalls kam es zu einer Krise. Einer Krise, derartig groß, dass sie sich nicht mehr verheimlichen liess. Die Schulden, die man sich zu machen erlaubte in der Annahme einer gewissen Autonomie überschreiten die Tragfähigkeit der Wirtschaft. Eine weitere Kreditnahme erscheint unmöglich, jedenfalls in der Währung, auf die man allein sein vollstes Vertrauen gesetzt hat, dem Euro. Kann man nun den Euro beibehalten, und die auf Dauer (strengen) Massnahmen erfüllen, die ja wiederum nur das Mittel dazu sein sollen,dass die fragliche Volkswirtschaft letzlich zu einer selbsttragenden Volkswirtschaft wird, und das innerhalb kurzer Zeit, so in etwa 10 Jahre? Griechenland befände sich also momentan an einem wichtigen, wenn nicht entscheidenden Kreuzweg in seiner Geschichte? Diese Frage ist mit einem Ja zu beantworten. Eine kurze Betrachtung der Nachbarstaaten, deren Situation so ist, dass man bisweilen nicht wagt, auf ein bestimmtes Problem hinzudeuten, ohne Gefahr zu laufen, an anderer Stelle ein noch größeres übersehen zu haben. Jedenfalls ohne eine Integration in den Nachbarraum (dem Balkan) erscheint es kaum denkbar die weiteren Räume zu erschliessen - und von einer Integration oder Verankerung dort (oder gar in die Weltwirtschaft) noch gar nicht in hinreichender Form die Rede sein kann. Dies wird wohl sicher erst in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren oder länger eintreten. Was ist aber jetzt zu tun? Eine einfache Lösung ist die Einführung der Drachme als gesetzliches Zahlungsmittel neben dem Euro. Es scheint so, dass diese Möglichkeit bisher kaum diskutiert wurde. Sei es, weil sie einen Kompromiss darstellt, sei es aus anderen Gründen. Angesichts der Forderungen, denen sich Griechenland gegenübersieht, Kredite anzunehmen und dafür harte Bedingungen in Kauf zu nehmen, steht auf der anderen die bittere Dringlichkeit gegenüber, die Not seiner Bevölkerung zu lindern ohne Rücksicht auf die Schicklichkeit, wie sie der europäische Club/IWF erwartet. Was wäre aber zu beachten? Begleitend wäre es sicher notwendig eine Verankerung vorzunehmen, nämlich in welchem Verhältnis Euro und Drachme zueinander stehen müßten. Dies ist ein heikler Punkt, der natürlich unter ständiger Beobachtung sein würde, denn davon wäre abhängig, wie hoch der Anteil ist, wieviel Schulden der Staat in EURO und wieviel er in Drachmen aufnehmen könnte. Böte sich nicht als natürliches Kriterium der zu bestimmende Anteil der Volkswirtschaft an, der seine Buchführung in Euro machen wird (der Zeitpunkt und die Art und Weise ist in einem Gesetzt zu bestimmen), bzw. ggf. eine Höchstgrenze, falls dieser Wert zu niedrig ist, von ca. 25%? Daneben müsste zunächst gelten: Die Auszahlung an alle Staatsbediensteten erfolgt ab einem Stichtag in Drachmen (ggf. zusätzlich in Euro). Alle Betriebe können entscheiden, ob sie in Drachmen oder Euro buchführen. Eine Kreditnahme in EURO wird dadurch wieder zu "normalen, europäischen" Zinsen möglich, aber eben nur entsprechend dem Teil der griechischen Volkswirtschaft, der das "leisten" kann. Kreditnahmen in Drachmen sind natürlich auch möglich, aber eben zu höheren Zinsen. In Euro verschuldete Betriebe müssen ggf. ihre Kredite in Drachmen umschulden dürfen. Ein Konsens auf europäischer Ebene wäre hierbei unumgänglich. Hier würden härteste Kämpfe auszutragen sein. Eine stetige Annäherung an die Wiedergewinnung der vollständigen Teilnahme am EURO wird nicht anders als auf diesem Weg zu erreichen sein, worauf Griechenland derart beharren muß, dass eine anderslautende Forderung eines oder mehrerer Clubmitglieder nicht anders wie als eine schroffe Beleidigung aufzufassen ist; auf die wiederum als einzige Antwort nur eine noch kompromisslosere Haltung resultieren kann. Griechenland wird aber auch mit einer schlechten Lösung (über)leben müssen, wenn es denn überhaupt als eine Lösung akzeptiert werden kann. Nachtrag im Okt. 2011: Dies war natürlich illusorisch hier irgendetwas auseinanderdividieren zu können. Auch ein Schuldenschnitt tut es ja, nur ein ewiges Hinhalten begünstigt tatsächlich einerseits NUR die Banken als Nutzniesser. Da müssen noch einige Köpfe rauchen (nicht unbedingt rollen), bis das gelöst ist.
Auch zur Wehrreform, die angestossen von Guttenberg und von de Maiziere jetzt vollendet wird, lohnt es sich einige Worte zu verlieren. Hat letzterer wirklich keine andere Möglichkeit als den Schlüssen des Ersteren zu folgen? Ist es nicht doch hochriskant eine verankerte Pflicht sang- und klanglos zu versenken? Fehlender Enthusiamus mag daran schuld sein, dass man nun einfach weitermacht, und das, was man aufgibt (die Wehrpflicht), nicht sonderlich hochschätzt, und offensichtlich Verbesserungen innerhalb der allgemeinen Dienstpflicht nicht für möglich hält. Versäumnisse, die man selber verschuldet hat, lassen sich am einfachsten unter den Teppich kehren, wenn man - das Kind mit dem Bad ausschüttet, die Sache als "von gestern" abhakt, streicht und nun ganz auf die "Freiwilligen" setzt, die es allerdings schon immer gab. Aber jetzt wird doch alles noch besser: "Neue" Freiwillige braucht das Land! Wird es der Rücken derer sein, die in das Horn stoßen (lassen), auf denen das Ganze ausgetragen wird? Kann man denn so misstrauisch sein, wird man mich fragen? Den Söldnern gehört doch die Zukunft! Es geht um Effizienz, und nicht um Pflichten und Forderungen, denn dann müsste man etwas Gleichwertiges als Gegenwert leisten (Individuum-Staat). Stolz (oder froh) zu sein, das man etwas für den Staat geleistet hat, ist sowieso von gestern. Auch dass JEDER diese Pflicht erfüllen müsste, ist interessant, oder wo gibt es denn so etwas noch? Vielleicht hätte man da strenger sein müssen. Erstaunlicherweise wirkt so etwas humanitätsbildend, während es jetzt heisst, "Lass mich in Ruh´, lass die andern doch tun! ". Im Prinzip geht es um das "Gorch-Fock"-Argument: Ich lerne die "Elemente" kennen, und werde dadurch ein besserer "Bürger" im allgemeinen. Dass der Zivildienst immer länger war als der Wehrdienst, ist mir nie ganz klar gewesen, mir scheint immer noch, dass da irgendjemand etwas falsch verstanden hat. Schnee von gestern. Mit dem Kosten-Argument (doch was sind die gesellschaftlichen Kosten?) wird hier GESTRICHEN nicht argumentiert. Statt Reform müsste man es Alles-über-den-Haufen-Schmeißen nennen.
Update Griechenlandkrise: Mir scheint, wenn ich die Parteikommentare in der Zeitung (FAZ von heute) lese, dass die Kommunisten in Griechenland der Wahrheit am nächsten kommen. Radikale Analyse: Wir hängen am Tropf von anderen - mehr als wir wollen. Zudem: die Hellenen sind leider keine Esten, die radikal sein konnten, da es vorher insgesamt auch nicht besser war. Es gibt zu denken, Demokratiedefizite machen sich aber nicht nur hier negativ bemerkbar. Während es sich Deutschland zunächst einmal mit Frankreich, England u.a. verscherzt hat (Stichwort Libyen) - kein Widerspruch der politisch Aktiven, der Gefolgsleute seit Monaten, Nibelungentreue zu Frau Merkel, abgesehen von temporären kritischen Stimmen, die hoffnungslos verhallen. Was tun angesichts des penetranten Schweigens? Eine Staatskrise ohne Worte. Denn "Des Deutschen Credo" ist: Wir arbeiten (ihr arbeitet) und haben (habt) keine Zeit uns (euch) ums Politische zu kümmern. Es sei denn, ...es sei denn wir verpflichten ihn ernsthaft - denn die es freiwillig tun, haben ihre eigenen Ansichten, die nicht mit denen übereinstimmen müssen, die etwas nur tun, weil es Pflicht ist, und das ist die Mehrheit. Es heisst das deutsche Gemüt ausgenützt, hierauf keine Rücksicht zu nehmen, sondern im Gegenteil immer mehr Freiheiten zu gewähren ohne Gegenleisutng zu fordern. Die Opposition ist sprachlos, nachdem die Regierung IHRE Ziele übernommen hat, das nennt man "Wind aus den Segeln" nehmen. Unter solchen Bedingungen werde ich nämlich jetzt einfach mal zum Atomkraftwerkbefürworter. Aber für wen kann ich jetzt eigentlich noch sein, wenn niemand mehr für Atomkraft ist?? Ich bin nämlich auch für Kohlenkraftwerke, Stromleitungen, Flughäfen, Autobahnen, Bahntunnel, etc. Ein kleines Detail wurde verschwiegen, nämlich dass in Fukujima auch die Tsunamiwelle die Katastrophe auslöste, nicht nur das Erdbeben. In Deutschland gibt es allerdings letzteres, aber nicht ersteres (außer über eine Springflut an der Nordsee). Wo ist hier das klare Argument? Ich finde es gut, dass man hier kein Argument benötigt, aber aus Neugier frage ich doch mal: Woher kommt dann die Meinungsänderung der Regierung? Ist das Zufall? Schiesst man hier nicht wieder mal übers Ziel hinaus?? Oder: Gibt es Schafe, die nur einen Schafspelz tragen und sich aber nicht so richtig wie ein Schaf verhalten? Leider muss man nicht nur bei Wissenschaftlern feststellen, dass diese ihre Daten manipulieren, so Politiker die Menschen. Den Griechen dagegen läuft die Zeit davon: Kein gutes Ende der Krise ist abzusehen. Ist eine radikale Verschlankung und ein Paradigmenwechsel ernsthaft möglich? Der Balkan komme in die EU, ja noch mehr, er sei direkt aus Brüssel verwaltet und es gehe ihm dabei prima. Nur den Griechen genüge das nicht. Nein, dort, ganz am Rande Europas, dort lebe man für sich, habe einen eigenen Kopf, warum nicht auch eine eigene Währung? Oder gar die chinesische Währung? Warum nicht? Die Zukunft Griechenlands könnte so folgendes sein: ein Tor zum Westen, zur Welt, zum Weltall.. ich spekuliere.. Man wage sich vor und äußere eine klare Linie, und befrage durchaus das Volk bzw. höre es an, so wird man nicht ganz fehlgehen.. sprach der Philosoph und liess sich nicht mehr blicken. Man höre auf den EU-Bureaukraten und überlasse ihm gleich noch das Ruder, da komme man dann unter die Räder, wie schon Hesse wusste, und dann?...
Tempelhof am Sonntag die Startbahnen blinken in der Sonne, man glaubt sich der Natur und dem Himmel nahe. Gab es das nicht schon einmal? Ach, die griechischen Tempel, gibt es sie noch ?? Aber da war doch noch etwas, tatsächlich - mich, der ich gebürtiger Kleinstädter bin, erinnerte das an den Österberg in Tübingen. Mitten in der Stadt, eine Grünfläche (Gemeinde-Slang), die Luft zum Atmen lässt, sommers wie winters - es wäre Berlin zu wünschen dass es auch hier so bleibt. Allerdings bleiben noch einige Hausaufgaben offen: irritierend die unverhohlen einschüchternden nazistischen Flughafengebäude, ohne künstlerische Überarbeitung bleibt ein ungutes Gefühl; auch überraschend den Namen "Polizeipräsidium" an einem Seitenflügel zu lesen ist. Demokratisierung, Transparenz und Selbsterkenntnis täten hier Not.
Mit dem Zorn auf die Banken, der heuer auf den Strassen sich hören lässt, wäre es da nicht angebrachter, wie meist in solchen Fällen, einen Zorn auf die eigenen Dummheit zu entwickeln? Von den Commissairs in Brüssel hat das keiner gewusst? Europa der Ort, an dem man nicht weiss, wer eigentlich wann wo wie schuld hat. Da fragt man sich doch auch: Ist da das Europaparlament nicht doch vielleicht etwas ...vor die Nase setzen lassen... was ..so .. gar..nicht ..sich selbst .. doch .. nicht abschafft ? Was ist dieses Gerüst nun? Ein Etappensieg oder das ultimative Etwas? Repräsentanz eines europäischen Volkes? Jedenfalls wer klopft sehr zeitnah auf bestimmte Finger? Nationale Parlamente sind noch verankert in Europa und die Kommissare sollen nur kommissarisch dienen, wörtlich. Mehr Euroapazentren analog Brüssel(!) oder dezentrale Europa?! Verachte jemand nicht die Rede in seiner eigenen Sprache und bemühe sich trotzdem ernsthaft zu verständigen, das ist schwierig, aber nicht unmöglich. Wird Europa nicht das Monster, das mir nichts, dir nichts, nichts mehr bedeutet als ein bloßes Ärgernis?
Zur Rezension der FAZ (Hedwig Richter) zum Buch von Egon Flaig: Die Mehrheitsentscheidung (2013) vom 15.01.2013: Die Konsequenz, die die Rezensentin zieht, greift zu kurz. Flaig bezieht durchaus die Gleichheit als eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Demokratie mit ein und beschreibt auch deren Wichtigkeit eingehend. Er sieht die antike Polis lediglich als die bis jetzt reinste, weil erste und über viele Jahrhunderte, seitdem nicht mehr erreichte Form der Demokratie, die sich aussergewöhnlich gut selbst reflektiert hat. Ansonsten besticht die Argumentation Flaigs durch seine analytische Präzision. Dass er diese nicht so sehr auf die Gleichheit bei der Abstimmung abstellt, liegt darin, dass dies für einen heutigen Demokraten selbstverständlich sein sollte, während dies im Falle der Mehrheitsabstimmung keineswegs der Fall ist. Die Frage der Durchsetzung von Gleichheit ergibt sich dabei ganz natürlich durch nachvollziehbare Argumente. Es ist jedoch insgesamt eine staatsbürgerliche Erziehung zu wünschen, die weit über die hierzulande erfolgende hinausgeht, um die Bedeutung und Kraft der Mehrheitsentscheidung zu verstehen und sein Heil nicht einfach in einer Konsensdemokratie zu suchen. Letztendlich bedarf es hierzu vermehrter Übung und Erziehung.
Gäbe es den Doktorgrad nicht, müsste man ihn erfinden? Und wären alle oder auch nur eine Mehrheit damit einverstanden, was für eine Rolle würde ihm zukommen? Muss man das alte China als Vorbild nehmen, in dem der Mandarin durch seine akademischen Grade über allen stand? Ist die Bevorzugung von Akademikern und Höherschätzung von Titeln in staatlichen Institutionen vielleicht letztlich ein überkommener Zopf? Gibt es Fehlallokation aufgrund von Titelprivilegierung? Das wäre wohl auch ein Thema für historische Dissertationen, denn dieser Mechanismus hat ja durchaus Tradition. Allerdings: Konnte früher, d.h bis ins 20te Jahrhundert sich kaum jemand ohne weiteres Bildung leisten, und die Doktorgrade wurden oft in erstaunlich jungen Jahren erlangt. Das ist heute meist ganz anders: Bildung ist oder sollte annähernd ein freies Gut geworden sein, und warum auch nicht? Man lernt heute nicht fürs Leben, Lernen _ist_ das Leben, und wer lehrt (doziert), sollte genau dieses vermitteln. Nachbemerkung: Es liegt eine gewisse Gefahr darin, das Lehrende zum Maß aller (menschlichen) Dinge werden: Ein guter Lehrer ist wie eine nicht verlorene Lebensstunde, aber er kann nicht den Weg weisen.
Die NZZ veröffentlichte am 19. September eine ganzseitige Analyse von Dirk Meyer, Hochschullehrer an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, zum Thema "Parallelwährungen für den Euro-Raum". Meyer schildert praktisch die beste Lösung zur aktuellen Griechenlandkrise (vgl. den Beitrag oben vom 15. Mai 2011). Man sollte denken, dass man an so einer Analyse nicht vorbei kommt. Dem scheint aber nicht so zu sein. Es herrscht Wunderglaube und Beschwichtigungtaktik vor. Demnach die drängende Frage: Gibt es irgendeine relevante politische Kraft, eine Partei in Deutschland, in Europa, in Griechenland, die sich dieser Dinge animmt bzw. dazu Stellung genommen hat? Ein Absatz zur politökonomischen Relevanz dieser Lösung fehlte demnach. Offensichtlich würde er vernichtend ausfallen. Weder Griechenland, noch die EU noch Deutschland (noch der IWF) scheinen sich darüber ernsthaft Gedanken zu machen/gemacht zu haben (vielleicht sollte man (Wer? Wie wäre es mit Kyrios Samaras?) Mr.Cameron oder Monsieur Holland fragen; hier könnte mal jemand eine (unkriegerische) Vorreiterrolle spielen). Warum? Griechenland hätte ja innenpolitisch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, und die Details wären Verhandlungssache - ohne Unterstützung und Vorgaben von Dritten/Europa wird das nicht gehen. Es herrscht zwar Denkfreiheit, aber da im Elfenbeinturm gefangen, hört sie niemand. Ich wünsche mir demnach viel mehr Aufmerksamkeit für die Thesen von Herrn Meyer zu diesem Thema!
Die für die deutsche Demokratie mit Abstand wichtigste Persönlichkeit ist heute gestorben - kein Witz - ein Eckpfeiler Ihrer Zukunft. Als Reaktion für heutige Politiker empfehle ich: Es wäre keine Schande sich jetzt nicht zumindest ein wenig zu schämen, für Masslosigkeit, Eitelkeit, Unentbehrlichkeitswahn, Verschwendungssucht und nebenbei auch schlicht Ungenauigkeit! Predigten und politische Alltagsreden sind in der Tat hier sinnlos und fehl am Platze und gehören entweder in den kirchlichen und nicht staatlichen Kontext oder sind fast notwendigerweise geradezu unerträglich monologisch-antidiskursiv und letztendlich inhaltsleer-irreführend. Das deutschsprechende - und hörende und vorallem verstehende Volk verliert hier einen Menschen, der ungefragt die Wahrheit sagte, auf eine sehr unterhaltsame Art, so dass man ihm gerne zuhörte. Was die Wahrheit anbetrifft ist Dankbarkeit hier natürlich fehl am Platz. Wer hätte sich je bedankt bei einem Menschen, der dauernd nachdrücklich-leidenschafltich gerne die Wahrheit auftischt?
Die FAZ veröffentlichte am 27. September in der Rubrik Der Volkswirt eine anschauliche Darstellung (leider im Online-Archiv gelöscht, Stand Oktober 2014), wie sich parallele Währungen im Euro-Raum auswirken könnten. Dass ein derartiger Schritt von Erfolg gekrönt sein könnte, läge daran, dass er kontrolliert erfolgt, also überwacht wird und eine positive Exit-Option existiert - der erfolgreiche Wiedereintritt in den Währungsraum. Man müsste sicher noch an der einen oder anderen Regelung feilen (etwa dem Vorrang von Altschuldentilgung). Ein schlagendes Argument ist auch: Die Kosten könnten nicht wie jetzt explodieren, da es ein "Ventil" gäbe und es gäbe sehr zeitnah eine positive wirtschaftliche Entwicklung - soweit möglich. Dies ist nun ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl für Europa-Politiker, wie auch obige leicht zugängliche Analyse Meyers in der NZZ (vgl. den Beitrag oben vom 22. September 2013). Der aufgezeigte Weg wäre eine soziale und menschliche Alternative zum momentan gewählten harten Weg der Wegnahme jeglichen Freiheitsgrades für Griechenland, Portugal oder sogar Spanien und Italien. Schade!
Ein Besuch im Surrealen Museum für industrielle Objekte in Berlin ist .. aber was ist denn das? Es ist eigentlich das Werk eines gewesenen Künstlers, jetzigen Museumsdirektors, und zukünftigen Flohmarktbesuchers, dessen Haupt-Oeuvre zwar anscheinend aus einer finiten Sammlung von Photographien besteht, wie man in einem Hinterzimmer bemerkt, aber nunmehr hauptsächlich die museal-surreale Darbietung surreal-museal zusammengesetzter "Teile" ausgemusterter Industrie-"Schrotts" dem Besucher eben surreal (museu)mal schmackhaft macht....
Was interessiert? Gibt es einen common sense, der auch im Alltag eine Rolle spielt? Bin ich nicht dialogfähig, wenn ich mich mit den kommunizierten Inhalten nicht im mindesten identifiziere, es sogar ziemlich dumm finde und schon ins Schwitzen komme vom blossen Zuhören einiger Wortfetzen? Nun sitze ich da, strenge mich ETWAS an mein Mittagessen geniessend zu essen und denke fest an die Sonne, den blauen Himmel und das Essen, das gar nicht so schlecht ist. Im gleissenden Licht leuchtet die existentielle Frage auf: Deutet dieser mangelnde Konsens gewissermassen auf einen Zerfall der Gesellschaft hin, zumindest zwischen mir und den mich hier umgebenden Menschen? Bin ich ein Fremder unter Fremden, entfremdet der Lockerheit und Leichtigkeit des Lebens? Ist das egal? Von mir aus, zumindest wenn ich ein Bier trinke, gehts, aber stimmt das dann weniger, denn jetzt bin ich nüchtern? Lügen und Gleichgültigkeit, Unfähigkeit über etwas NICHT zu sprechen, öffentliche Zurschaustellung von unreflektierten persönlichen Inhalten, sie bleiben es leider auch, es war ein letzter Versuch könnte man meinen - das ist Alltag hier und anderswo im Westen, im Osten, vielleicht auch im Süden oder Norden. Ein Bedürfnis nach Ordnung, nach Weltordnung, dann wiederum nach Zurechtweisung, gar Züchtigung, das spricht doch für meine geringe Anpassungsfähigkeit und mangelnden Verstand - denke ich - jedenfalls für meine Intoleranz, oder nicht? Ja, ich sehne mich jetzt danach alleine zu sein, ganz für mich und der Natur, ganz weit weg .. und tatsächlich - erstaunlich und schön: Ich finde sie echte Freude - ein echtes Stück Freiheit: Ein paar Schritte und es ist .. vorbei, ich atme auf. Ich scheine wieder Herr meiner Sinne, der drückende Alptraum - Vergangenheit. Zumindest kurz. Bis zum nächsten Mal.

Politik: Der Mensch ist ein zoon politikon. Andererseits wird nur der Starke gehört, und es bleibt eigentlich nur ein Grundrauschen. Folgende einfache Regel sage ich mir immer gilt hier, in den westlichen Demokratien, dann verstehe ich, wieso es so kommt, wie es kommt: NIE setzt sich das Beste durch. Denn nur wenige können es beurteilen und erkennen und es sind NIE die, die sich durchsetzen wollen; Auch leider, leider die zweitbeste Lösung fast NIE. Sie bedeutet meist viel Abstimmung und Überzeugungsarbeit. Und sie erscheint danach in der Regel meist die scheinbar wirkungslosere und schwächere Lösung zu sein. Das erklärt schon alleine ihr frühes und jähes politisches Ende. Demnach kommt fast immer erst und NUR günstigenfalls die drittbeste Lösung zum Zuge: ein Ding, das erst Mal naheliegend scheint, aber trotzdem meist ziemlich wirkungslos ist, eben mehr Schein als Sein, gerade so gut, dass vielleicht der Schaden im Moment nicht größer zu sein scheint als ziemlich groß in näherer Zukunft. Wenn es nur drei Lösungen in einem Fall gibt, würde das also automatisch die schlechteste Lösung sein. Wir können hoffen, dass es immer noch ein paar noch Schlechtere gibt.

Gerade habe ich versucht in der Sendung Kulturzeit eine Diskussion zwischen drei Teilnehmern, der Moderatorin, einer Professorin, und einem Professor zu verfolgen. Anders als es zunächst den Anschein hatte, war hier der, der das ganze missverstand, sich vergeblich Rettung erhoffte, nicht eine der Frauen, sondern erstaunlicherweise(?) der Mann. Doch was geschah? Die Moderatorin stellte eine Frage, es vergeht in diesem Fall keine Zeit, es gibt auch keine erkennbaren Höflichkeitsgesten, die Antwort kommt wie abgespult, wohl sehr gut vorbereitet, wie aus der Pistole, und es dauert lange, bis endlich endlich alles im höchsten Tempo natürlich (!) gesagt wurde, man kommt kaum zu Atem. Das ganze wiederholt sich dann und es wird dadurch langsam - unangenehm. Warum, was passiert hier? Es fehlte die MUSE, die ZEIT, und auch die Höflichkeit. Sollte das zu denken geben? Keine Höflichkeit mehr, selbst unter Professoren, muss ich ganz frustriert feststellen. Die Experten haben viel, nicht alles zu diesem Thema geforscht, nun sollte doch endlich die Zeit sein, etwas in Ruhe öffentlich zu reflektieren, das dachte ich, nicht zu referieren, sondern REFLEKTIEREN. Vielleicht weil Reflexionen eher mit Hilfe ganz einfacher Worte vor sich gehen können, ohne Fachvokabular, und also scheinbar nichts hermachen, klappt es hier nicht. Hier gabs nun eher ein Bombardement, die Professoren vielleicht zu jung, um schon reflektieren zu können, GEWALTIGES ist einzutrichern, leider hat es zumindest MIR dabei den Spass verdorben, auch nur einen Ton mehr mitanzuhören. Oder: Stand hier gar die ANGST dahinter, "wenn ich nicht sofort etwas sage, sagt der andere etwas, und wenn der genauso drauf ist, wie ich, dann kann ich lange, noch lange lange warten, also Piff Paff"? Ohne ein Lächeln kommt die nächste Salve, bitter, bitter, vielleicht sind die beiden auch alte Feinde, die sich wirklich NICHTS gegenseitig gönnen? Oder: Ja, jetzt weiss ich es, es gingt um eine BELOHNUNG! Der Zuschauer wird ja NICHT belohnt, aber der Professor, der wird belohnt anhand der Anzahl der gesprochenen Silben..? und wie in einem Computerspiel, wenn ich die Schangs habe, dann wird gefeuert, bis .. Das RISIKO aber, etwas NICHT zu wissen, das habe ich damit umschifft, bzw. die Frage stellt sich gar nicht, gar NIE? Vielleicht nachher im Dunkeln.. Darüber müsste man nachdenken, dafür ist jedoch keine Zeit, Punkt, Ende. Es gäbe ja die freie Rede - sie setzt eine gewisse Gelassenheit voraus, ALLER Beteiligten, denn sonst geht es wie in der Politik (siehe oben), die zwei schlechteren Redner reden (nicht schweigen!) den dritten tot. Allerdings war der Dritte HIER NICHT der Lachende (N.B. Warburg-Preisträger! UND ich muss zugeben, vor diesem (Warburg) habe ich Respekt, aber anscheinend sonst keiner mehr), sondern der Duldende und das ist ja die höchste Tugend. Es gehört auch eine gewisse Heiterkeit zu einer besonnenen Unterhaltung würde ICH abschliessend sagen. Der Fehler lag also darin, dass ich etwas falsches ERWARTET habe. Fast Forward! Das passiert mir in letzter Zeit häufiger, vielleicht weil ich älter werde? Enjoy!

Nun möchte man über die Reutlinger mal etwas Positives sagen, auf ihre reichsstädtische Geschichte verweisen, auf die kleine, aber feine Gleich- und Freiheit, die sie derart hatten, da erinnert die Grobschlächtigkeit der Gegenwärtigen - sind es wirklich immer nur die Politiker? - an eher etwas anderes. Denn hat sich bis ins Jahr 2014 an der Echaz noch ein Rest einer alten Gerber-Fabrik erhalten (aus der Mitte des 19. Jhd. rückseitig am sog. Roten Haus an der Lederstrasse, das selbst auch zum Ensemble gehörte), der nun mit Wissen der Denkmalschutzbehörde (?) oder auch nicht, jedenfalls offensichtlich ohne Auflagen nun endgültig abgerissen ist, nachdem über Jahre die fast ganz aus Holz gebaute, mutmaßliche Fellwaschanlage mit im oberen Geschoss offener Galerie vor sich hin verrottete. Es war wohl etwas versteckt, aber macht es das ganze weniger wertvoll? Was ist nun stattdessen an der noch immer halb-authentischen Stelle mit noch erhaltenem altem Kanal hingeraten? Ein geschotterter Abstellplatz - eine Leerstelle immerhin. Warte nur Balde ruhest auch Du!

Ratlosigkeit angesichts von Verbrechen, die in der Öffentlichkeit geschehen. Angst vor fatalen "schnellen" Entscheidungen.. ? - Lähmung, wo schnelle Hilfe notwendig wäre? Soll man von den Kurden verlangen, dass sie auf jeden Kampf verzichten? Erledigt sich das Problem dadurch, dass die gesamte Opposition getötet wird oder geflohen ist? Wie kann man ein kontraproduktives Eingreifen vermeiden? Syrien erscheint wie ein großer Libanon, nur wie ist es möglich die Konfliktparteien an einen Tisch zu bekommen? Und die Türkei - ich schweife etwas ab, aber: in Deutschland ging der Weg von Kleinstaaten zu einem größeren, in der Schweiz von Kantonen zu einem Bund, steht also an einem vernünftigen Anfang nicht geradezu regulär ein Konglomerat unabhängiger Komponenten, siehe auch die U.S.A. und das alte Griechenland? Allerdings gab es römische Kaiser deutscher Nation, die mit der Zeit eine Donaumonarchie erschufen (ein Reich im Reich) und darüber vielleicht ihre eigentliche Funktion etwas vernachlässigten - freilich waren es die Habsburger und keine Staufer. Es ist ein Unterschied, ob sich Völker (Stämme, Gefolgschaften, Poleis) mehr oder weniger unfreiwillig unter der Fuchtel von sich anmassenden oder auch (scheinbar allzu) bescheidenen Herrschern finden oder sich zu einem höheren Zweck freiwillig und bewusst zusammenfinden. In ersterem Fall ist das ganze, wenn es auf Dauer angelegt ist, eine (un)verhohlene Diktatur, die eine Konkurrenz politischer System und Entitäten ausschalten möchte - in letzterem eine vertrauensvolle und gegengewichtete Union. Zu einer derartigen Union kann aber eigentlich nur jemand beitreten, von dem bekannt ist, dass er nicht schon zum Zeitpunkt seines Beitritts dieses Freiheitsrecht mit Füssen tritt. Um aber Kultur und Staatlichkeit überhaupt definieren zu können, benötigt es gewisser Grundrechte.

Apropos Kultur - wo bleibt hier eigentlich die Gastfreundschaft?

Vielleicht weil ich Software entwickle, und glaube es mit recht vernünftigen, konsistenten und funktionierenden Systemen zu tun zu haben, verfalle ich ab und zu auf wohl allzu simplizistische Ideen: Nicht selten, wenn ich von gewissen politischen und sonstigen Meinungsäusserungen höre oder lese - die ja leider oft von nicht geringer Tragweite sind sowohl im Tun als auch im Unterlassen - denke ich (leicht verärgert): Soviel Dummheit! Das Beste wäre, wenn das ein System machen würde, worauf man sich verlassen kann!? Hoppla, kann man das ernst nehmen oder ist das verrückt? Was hiesse das? Jeder Lösungsvorschlag eines maschinellen Systems kann ja letztendlich transparent nachvollzogen werden, wenn es bestimmten Anforderungen entsprechend programmiert wurde; natürlich wäre auch eine Ergebnis-Matrix denkbar, anhand derer man sehen könnte, was unter welchen Aspekten den aktuellen Standpunkt bestimmt. Wer das Ergebnis dann aber erläutern müsste, ist eine andere Frage. Denke ich aber noch weiter, bin ich letzendlich sogar der Meinung, der Mensch ist im wahrsten Sinn des Wortes nicht geschaffen dafür eine leitende Funktion auf Dauer einzunehmen: Zu leicht steigt es ihm (manchem Vater sieht man es an) zu Kopfe, zu leicht verliert er den Realitätssinn, schwächere Geister übersehen auch allzuleicht das eine oder andere (er selbst ist dann meist nicht betroffen von der Entscheidung), kurz: der Mensch ist nu einmal nicht dafür gemacht für andere Entscheidungen zu treffen oder das auch nur länger zu glauben. Denn schon wird seine geistige Grundhaltung vergiftet, es sei denn er verfügt über eine grundsätzliche Illusionslosigkeit diesbezüglich bzw. eine Grundhaltung, die ihm die Narrheit oder Notdürtfigkeit dieser ganzen Konstruktion bewusst werden lässt. Jeder vernünftige Mensch würde ja derartige Entscheidungen nur allzu gerne delegieren - wenn er wirklich die Verantwortung dafür übernehmen müsste, würde das auch viel öfter geschehen. Auch aus dem Elternsein ist derartiges nicht ableitbar: Eltern sind ja letzendlich Diener ihrer Kinder und übernehmen ihre Aufgabe nur, weil die Kinder sich dieser Aufgaben (noch) gar nicht bewusst sind (wobei ohne Zweifel sich meist der väterliche Elternteil damit schwerer tut, was eigentlich wiederum eine natürliche Reaktion ist: Keiner übernimmt m.M. nach gerne Verantwortung für Dritte und die Mutter macht es eigentlich meistens einfach besser, weil sie die richtige Grundhaltung hat: Sie sieht die Aufgabe und nicht das Vergnügen und ist sich wohl sogar bewusst, dass ein System es noch besser könnte, wenn es ein solches gäbe, wobei ich nicht zu viel unterstellen möchte - allerdings: die Aufgabe ist nicht endlos und es winkt (allerdings nur idealerweise) Dankbarkeit, zumindest jedoch eine gewisse Anhänglichkeit der so erzogenen Personen). Aber sind Wähler oder erwachsene Menschen unmündig? Alle Gründe, warum man als Mensch aktiv derartige Positionen einehmen sollte, sind negativ: Geltungssucht, Habgier, Neid, unverdiente Begünstigung durch Dritte, Ruhmsucht, Dominanzstreben, später folgen dann: Missbrauch, Fahrlässigkeiten, Verschleierungstaktiken (da es ja keine Aufsicht gibt). Jedes Kind würde es ja genauso machen! Allerdings würde es vielen Menschen schwerfallen derartigen (neutralen) Urteilen (eines Systems) zu folgen und sicherlich kann hier kein einfacher Automatismus walten. Überzeugungsarbeit muss in jedem Fall geleistet werden und wird eigentlich noch wichtiger als jetzt, wo oft recht unsachliche Diskussionen die Zeit stehlen. Gibt es aber Menschen, die besonders überzeugend sind? In der Tat verfügen einige wenige Menschen über eine natürliche Demut zusammen mit einem starken Vertrauen auf bestimmte umfassende menschliche Grundpositionen, einem starken Vernunftempfinden, das in anderen in der Summe ein hoffentlich gerechtfertigtes Grundvertrauen erweckt - welcher Mensch mit derartigen Eigenschaften würde aber freiwillig von sich aus eine derartige Aufgabe suchen?

"Dieses und jenes ist Gemeinschaftseigentum, die Kosten für die Ausbesserung trägt der einzelne Eigentümer. "Dieses Gemeinschaftseigentum muss diese und jene Kriterien erfüllen. So oder so ähnlich steht es in vielen Teilungserklärungen. Derartige "wasserdichte" Formulierungen in der Erklärung sollen einen Spielraum zulassen, der aber auf den zweiten Blick eher eng ist und viele Grenzfragen leider offen lässt. Der Eigentümer zahlt für etwas, das ihm nicht richtig gehört, kann sogar dafür bestraft werden, wenn er es nicht richtig macht? Derartige Regelungen das Gemeinschaftseigentum betreffend finden sich im Grundgesetz einer Wohnungseigentümergemeinschaft, der Teilungerklärung. Das hat er durch den Erwerb akzeptiert. Juristisch alles einwandfrei, und doch sagt mir mein gesunder Menschenverstand: Erpressung? Dass sich darum nie ein Jurist kümmern wird, ist klar, da eben juristisch einwandfrei. Trotzdem ist es falsch. Die meisten akzeptieren das, aber diese unsaubere Trennung schafft mehr böses Blut als es Gewinn verspricht. Sie widerspricht dem Äquivalenzprinzip: Wer dafür zahlt, der ist dafür auch im großen und ganzen selbst verantwortlich. D.h. nicht die Gemeinschaft oder eine von einem Notar oft vor Jahrzehnten getroffenen Entscheidung (und es genügt ein einziger aus der Gemeinschaft, der widerspricht) kann darüber entscheiden, was da jeweils zu tun ist, sondern der, der zahlt, ob und was er denn erneuert. Da der einzelne Eigentümer dafür zahlt, geht die Initiative von ihm aus. Doch muss er sich das genehmigen lassen? Wo ist die Grenze dessen, was ein Notar an Kriterien und Anforderungen an ihn einst gestellt hat, wo ist sie überschritten? Doch was muss er tun? Wird er nicht immer potentiell im Unrecht sein, wenn er berechtigte, andere, neue Interessen oder neue Gesichtspunkte berücksichtigen möchte? Denn die Rahmenbedingungen sind keine allgemeinen vom Staat vorgegebenen mit Kommentaren versehen, sie sind höchst individuell und unterliegen keinen Schranken, sie sind um es deutlich zu sagen, etwas willkürlich. Wenn der neue Eigentümer vielleicht nach Jahren diese Regelungen liest, erlebt er unter Umständen seine böse Überraschungen. Wen kann er fragen? Der Notar ist vielleicht schon tot, er kann sich nur konformistisch anschauen, was andere so gemacht haben.. Nur für den professionellen Wohnungsinvestor ist die Erklärung in ihrer Bedeutung sofort klar: Es handelt sich das Wohnungseigentum betreffend um so etwas wie das alte Testament. Juristen und Notaren beseelt ja immer eine gewisse Furcht - die hier allerdings den Bogen etwas überspannt -, indem sie etwas regulieren zu können glauben, wozu sie beim besten Willen nicht in der Lage sind: Zukünftige Anforderungen. Damit die wichtigen Regelungen ja nicht leicht geändert werden können, schreibt man sie in die Teilungerklärung. Änderung nur einstimmig möglich. Das hat zur schönen Folge, dass viele arglose Wohnungseigentümer bis zum Untergang der Gemeinschaft oder ihrem Austritt etwas mittragen müssen, was sie nicht richtig verstehen und je länger, je weniger mittragen wollen würden, wenn sie es verstehen würden. Eine Lösung wäre, die Teilungserklärung etwa leichter ändern zu können. Das ist aber widersinnig, weil die Regelungsvorstellungen in den meisten Köpfen eben meist so hilfsbedürftig sind, dass man beinahe mit Recht sagen muss, dass man sie trotzdem zum Glück nur einstimmig ändern kann. Die einzige Lösung ist, dass etwas auch de jure nicht Gemeinschafseigentum sein kann, was es de facto nicht ist. Als praktischer Hinweis dafür, dass dieser Fall vorliegt, könnte gelten, wenn der einzelne Eigentümer zu mehr als 50% etwas selbst bezahlen muss. Dann steht doch die starke Vermutung im Raum, dass er selbst in eigener Entscheidung am besten entscheidet und nicht andere, und also kein Gemeinschaftseigentum vorliegt. Also, Achtung vor Wohnungseigentümergemeinschaften, solange das nicht zureichend geregelt ist (also nie?)!

Die Diskussion um die de-facto Zahlungsunfähigkeit des griechischen Staates zieht scheinbar abstruse Kreise. Zwar wäre ein radikaler Schuldenschnitt und Rückkehr zur Drachme die Lösung Nr. Eins (Hans Werner Sinn ist hier der Teiresias, der es zwar sagen kann, aber trotzdem nicht verstanden wird). Die Nebendiskussion, die aber ausgelöst wurde, ist, ob passend oder nicht, nicht uninteressant. Deutschland hat bis jetzt zuerst passiv, dann aktiv, alle Reparationszahlungsfragen nach dem Zweiten Weltkrieg für sehr viele Länder abwehren können (die USSR haben sich bedient, ebenso England und Frankreich als die Siegermächte, die U.S.A. muss man wohl ausnehmen; der Großteil der anderen Länder, insb. auf dem Balkan und im Osten Europas nicht). Gut und schön - alte Rechnungen soll man nicht mehr ausgraben - das stimmt schon. Aber, wenn man den Schriftsteller H.P. Lovecraft liest, käme man zu dem Schluss: Ungereimtes, wie unbezahlte Rechnungen in Mordangelegenheiten können noch nach Jahrhunderten grauenhafte Monster ausbrüten. Lovecraft durchschaut sich und damit die Psychologie des Menschen. Leider ist unsere Politik und Bürgerschaft weder psychologisch noch in volkswirtschaftlichen Grundfragen ausreichend geschult. Ein Protagonist Lovecrafts könnte sagen: Das Monster lauert in euch (und euren Nachkommen), ob ihr wollt oder nicht. Ob Buße psychologisch möglich ist, ist unklar. Wahnsinn aber ist durchaus eine klare Perspektive.

"Die Finanzverwirrung dauert schon seit Begründung des Staats. ..in mehr als einem Vierteljahrhundert [ist es] niemals gelungen, das finanzielle Gleichgewicht herzustellen...Lange wurden von den Kammern sogar drei Einkommensetats unterbreitet: 1) Einkommen, welches die Regierung haben s o l l t e, 2) das, welches sie zu erhalten h o f f t e, 3) hintenach das, welches sie wirklich e r h i e h l t. ... 1845 (für die Verpachtung der Staatsolivenpflanzungen):

Also beiläufig ein P r o c e n t der Pachtsumme! (ca. 100: 15: 1 ) Aus: Kolb, G.F.: Handbuch der vergleichenden Statistik. Leipzig 1860.

Menschen erzieht man bestimmte Grundwerte zu erkennen und in der Welt sich auf geregelte Weise zurechtzufinden. Das hat man für gut befunden im Laufe der Geschichte des Herandwachsens von zivilen Gesellschaften, ob im Westen oder Osten. Die Alternativen stellt man sich vor als Krieg, Unheil und Armut, Unrecht und Gewalt, wie man diese Sachen ja vieler Orten auf der Welt finden kann und ebenso vieler Zeiten gefunden hat: wo es genau an Menschen mangelt, die nicht ausreichend erzogen worden sind, denen gewisse Einsichten mangelten und die eine Gesellschaft vorfanden, in denen das keine Rolle spielt oder spielte. Erstaunlicherweise ergeben sich die grössten Katastrophen oft nur durch die Frage des Wie - unter Ausklammerung des zeitlichen Horizonts (Lösen der Frage für alle Ewigkeit), d.h. Kompromisslosigkeit in Bezug auf ein bestimmtes Ziel. Der nächste Schritt sind dann Stellvertreterkriege - Scheinheiligkeit und "Starker Mann zeigt keine Schwächen" - man gesteht der Lösung von Konflikten oder Ängsten keine Zeit zu und reagiert mit Gewalt. Also eigentlich eine Frage der Zähmung der Intelligenz, wie sehr hat man sich selbst in der Gewalt..

Trotzdem setzte sich zumindet in Ansätzen das durch, was man als humanistisches Menschenbild bezeichnen kann, nämlich als Ideal erscheint es jedem Menschen, der so erzogen wurde, erstrebenswert, was im umgekehrten Fall nicht so ist: Ein Tyrann (insbesondere wenn er gut erzogen wurde) wird nicht ganz einfach einen Nachfolge-Tyrannen heranziehen können, es aber wollen (müssen) - oder es ausklammern. Trotzdem kann sich aus vielen Gründen das Ideale nur langsam entwickeln, weil es a) großer Anstrengungen Einzelner b) wie auch gemeinschaflticher Mühe bedarf (+ gewisser Umstände, etwas Glück, etc.)! Aus all dem ergibt sich, dass es in der Regel ein längerer Prozess ist zu einer Zivilgesellschaft.

Müssten also demnach nicht auch die vielgepriesenen und immer mächtiger werdenden automatischen Systeme oder allgemein künstlichen Intelligenzen nicht auch darauf vorbereitet werden, dass es solche Werte zu beachten gilt? Werden sie nicht schon längst als First-class Citizens behandelt und sind sie damit nicht gewissermassen ein Spiegel der Gesellschaft? Will man sich darauf verlassen, dass die Menschen, die sich das zu Nutze machen, schon wissen, was sie tun? Wie würde man aber Maschinen die Menschenrechte beibringen können? Etwa derart, dass sie das bei der Analyse von Daten und an sie gerichtete Abfragen in welcher Art auch immer berücksichtigen?

Was die Problematik betrifft: Z.B. Missbrauch der Intelligenz liegt vor, wenn man sie benutzt andere in Schach zu halten, z.B. Angst (vor sich oder anderen) hervorzurufen, etwa unbegründete Ängste zu schüren oder einseitige Verträge aufzuzwingen, oder allgemein einem Machtdenken zu verfallen oder menschliche Masstäbe aus den Augen zu verlieren. Vielleicht liegt sogar schon Missbrauch vor, wenn man ohne dass Misstände vorliegen, einfach Althergebrachtes vergisst oder verkommen lässt. Muss man das nicht von jedem Akteur, ob Mensch oder Maschine fordern zu unterlassen? Maschinen sind zwar oft als verkappte Stellvertreter für Menschen gedacht. Aber sie handeln mittlerweile selbständig und treffen eigene Entscheidungen (aufgrund verschiedener Mechanismen).

Denkbare Prüfmechanismen könnten Protokolle aufgrund von staatlichen Kriterienkatalogen sein, mit staatlich vorgegebenen, semantischen Attributen versehene Daten, an die bestimmte Prüfmechanismen gekoppelt sind. auf Betrug und Fälschung müssen natürlich entsprechende Strafen vorgesehen sein.. Allerdings wäre es ´da nicht schon wieder einfacher auch Maschinen mit der Aufsicht zu beauftragen? "Meister, Meister, die Geister, die ich rief, die werde ich nun nicht los.." (sinngemäss aus Zauberlehring, Goethe).

Wenn man es als eine Hauptaufgabe der Politik ansieht, die Grenzen und Räume zu definieren, in denen staatliches Eingreifen erfolgen soll oder nicht, wäre es da nicht auch angebracht, eine digitale/Netz-Politik zu fordern, die diese Grenzen versucht zu definieren und beispielhaft umzusetzen für die Gemeinschaft der Mensch-Maschine-Interaktion? Sciene Fiction?

Die Kompromisslosigkeit entlarvt den Mann/die Frau. Das ist ein Satz, den man beherzigen muss. Kommt erst einmal einer dieser Blindgänger an die Macht oder ist es schon und es ist niemand mehr da, der ihn/sie in die Schranken weist, dann Gnade Gott. Zwar hat noch Erasmus das Lob der Torheit* schreiben können, worüber man herzlich lachen kann, allerdings nur solange bis es einem nicht angesichts der eigenen Eselsohren im Halse stecken bleibt. Mensch, denk an dich, lass Dich nicht laufend ins Bockshorn jagen. Prüfe hart - Dich und andere, sonst wirst Du vielleicht keine ruhige Nacht mehr erleben, wenn Du einem Spitzbuben das Wort lässt! Handle so, dass du Rechenschaft ablegen kannst. Glaubst Du, Du müsstest keine ablegen? Du willst Dir diese Situation nicht vorstellen und würdest darum betteln, auch nur das schlechteste Zeugnis von Dir selbst ablegen zu dürfen...

Wie sehr bedaure ich, dass nicht noch viel mehr englische, amerikanische, isländische, russische, etc. Komiker Deutsch lernen wollen/können. Ich bin überzeugt, es gäbe kein größeres Geschenk als wenn sich so mancher/manche aufmachen würde, sähe, wieviel Arbeit hier zu tun ist, sich dabei der prächtigen deutschen Sprache bediente, und damit nahezu ungewollt die in Angst und Schrecken versetzte, die allen anderen Angst und Schrecken einjagen wollen. Ach, würde der Tor doch erzittern und sich vielleicht dann endlich mäßigen müssen, wenn man ihm seine Sätze gleich so um die Ohren schlagen würde, dass man sie (die Ohren!) deutlich erkennen könnte, anstatt sehen zu müssen, wie man ihn einfach immer gewähren lässt. Großzügigkeit ja, aber nicht hier.

* Laus Stultitiae, bezeichnenderweise eine Sie, aber einer Frau kann man sehr viel verzeihen, einem Mann eher nicht. Zudem muss man bei ihm mit viel mehr (aggressiver) Gegenwehr rechnen, was nun eigentlich den männlichen Toren viel gefährlicher macht - freilich Erasmus redet mehr zu jedem Einzelnen, soweit dieser noch überhaupt zuhören kann/sich etwas sagen lässt und wer würde sich nicht betroffen fühlen - aber: es gibt eben auch die Gefahr des unbelehrbar (gewordenen) Dummen, nämlich wenn er/sie sich nichts mehr sagen lässt

Volkswagen. Manager, die behaupten ein Entwickler hätte das sich ausgedacht, gemacht. Später: Das mittlere Management und darunter. Wie nennt man so was? Das heisst auf deutsch, jemanden für dumm verkaufen. Für diese Herren sollte man sich ganz viel Zeit nehmen und ihnen einmal richtig zuhören. Denn ob die langen Ohren, die sie für die Zuhörer vorgesehen hatten, wie man am Gesichtsausdruck erkennen kann, nicht vielmehr ihnen viel besser stehen, das wird dann im Laufe des Gesprächs geklärt werden können. Man sollte aber immer auch ein Auge auf die Nase haben: Wenn sie wieder länger und spitzer wird, muss man einfach noch geduldiger zuhören, einfach nur zuhören, die Bilder liefert die Nasenspitze ...

Überhängende Äste im Wald. Ein scheinbar harmloses Attribut, doch im Kopf eines "Gewählten", (meist ein Nicht-Forstmann, der eher im Paragraphendschungel zuhause ist als im Wald, analog: eine "Gewählte".. Nicht-Forstfrau..), kann das schon zur Fürsorge ausarten, eben diese fällen zu wollen. Mitsamt Baum. Zur Erklärung: Berichte einer Lokalzeitung gaben Anlass zu dieser traumatischen Geschichte, die der Phantasie entsprungen ist, aber vielleicht doch nicht ganz unrealistisch. Es genügt die Projektion zweier städtischer Familien (sozialhilfeemfangend? die eine und panzerabgeschirmt ((also etwa SUV-Porsche-fahrend, gar die eigene?) die andere, wobei die lieben Kleinen in beiden Fällen kaum wissen dürften, wie ein richtiger Wald aussieht (die einen, die Ärmsten, weil sie sich keinen Ausflug leisten können oder wollen, und lieber computer games spielen. Die anderen wollen aus demselben Grund nichts von Natur wissen und weil die lieben Anverwandten (Eltern?) sie doch ganz gerne von allen Natürlichkeiten (Zufälligkeiten) systematisch abschirmen möchten (wo lauert ..).

Denn (Exkurs) Natürlichkeit ist eine der wenigen Wesenheiten, die durch weitere Attributzuschreibungen von ihrer eigentlichen Wesens-"eigenheit" immer geradezu essentiell zu verlieren scheint, und somit nicht oder wenig kommerzialisier-/politisier-/vereinnahmbar ist. Diese Familie nun will/muss ("darf"?) aber dann doch mal einen Ausflug machen, weil etwa gar erholungssuchend? Also Stichwort Erholung = nun erwacht aber der political correctness-Dämon-Wachhund und fängt an zu kläffen: Mein Revier! Political Correctness (Exkurs): Kniggesches Anstandwahren ohne Kantisches Fundament. Eingrenzen bzw. Ausgrenzen von Äusserungen und Gedanklichem aus Gründen, die aber nicht mehr "edel" sind oder auch "listig" wie bei Knigge - also ein gewisses unbeschriebenes, aber hoch angesetztes Fundament annehmen (im Gegensatz zur Machiavellischen Ge- und Durchtriebenheit), sondern das (Un-)verständnis des Beschränktesten (vom durchschnitt wage ich nicht zu sprechen) in der politischen Arena umfasst, was sowohl eher statisch als auch ziemlich eng anzunehmen ist - was das bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen (bzw. einen beliebigen Politiker für etwa zehn, zwanzig Sekunden anhören). Ein Dämon ist die P.C., weil sie diffus in den Köpfen umherschwimmt und keinervon ihr zu sprechen wagt, damit sie nicht heraufbeschworen wird. Ähnlich einer Grippe ansteckend.

Es tickt also im Kopf jedenfalls nach einer sinnvollen Anwendung: "Vom Baum erschlagen, alle oder ein Teil (je nach Blutrünstigkeit), der Baum taucht in der P.C. -Liste der zu schützenden Wesen eher ganz unten auf, also jedenfalls wer mit überhängenden Ästen erschlägt, der dieser ob Baum oder nicht, ist nun endlich doch schuldig, und kann/darf/muss mit Stumpf und Stiel (Stopp: was nicht politisch korrekt ist) gefällt werden (endlich kann der zu seinem Amt wie die Jungfrau zum Kind gekommene Politiker tätig geworden etwas Sinnvolles tun) - so dass nun tatsächlich Bäume fallen, wenn schon keine Menschen - im Wald, die überhängen, deren Äste teilweise überhängen, als potentielle - Mörder. Der Wald Dein Ökosystem und durchaus geliebtes Eigenwesen hat sich der P.C.-Logik eines Politikers ergeben. "Diktatorisches Zeitalter" im 21. Jahrhundert sozusagen unterderhand. Ende des Traums.

Schäubles Vorschlag Benzinpreise vorübergehend für die Finanzierung akuter Probleme zu erhöhen - warum nicht? Sie erntet vehemente Ablehnung. Von allen. Von allen? Es passt jedenfalls den erwachten Besitzstandwahrern, den Schattenpolitikern und den Möchtegernen nicht. Wenn einer von der alten Garde einen Vorschlag macht. Gut KANN er nicht sein, da er nicht von .. kommt? Denn von mir kommt in kritischen Situationen NICHTS, da ich dann nicht zu finden bin. Oder ist das DING gar besser als auch nur zu denken ich dann doch nicht wage? Pendler? Finanztransaktionssteuer? Nein, mein lieben Leute: Schulden! Dass aber auch jemand so konservatives, antiquiertes, nein, doch schon fast (politisch).., auf diese Idee kommt! Eine konkrete Lösung ungeschwafelt. Mitgedacht - wenn er jünger wäre. Etwas zur Diskussion stellt - leider indiskutabel. Nicht gewürdigt, abgewürgt. Hier vordenkt, wo nichts zu denken ist. Ruhe!. Beschirmt und (unsichtbar gemacht) von der "political correctness" (siehe vorigen Artikel) wage ichs gehässig.

Wie kommt das? Hoffnung der Partei einerseits, Abtun andererseits. Ellenbogenhaltung ist political correct? Ungewöhnlich scharfzüngige Repliken und rauhe Rhetorik deuten an: Verbitterte alte junge Frauen oder Männer. Nichts zu sagen und endlich doch scheinbar etwas gesagt. "Für den Besitzstand der heiligsten Gruppe aller Wähler" Pendler. Übersetzt: Viele + steuerzahlend + wehrhafte Lobby + Wählergruppe + Autos. Leben nach der Politik nicht vergessen. Passt zum Stichwort "Zukunft" (wenn man den Benzingestank, Staus, Rush Hours und Umweltverschmutzung generell mal abzieht). Blende. Verblendung. Die, die sich immer hinter anderen und in ihr Auto nota bene verkriechen, nichts sagen, so tun, als müssten sie sich für sich selber schämen, wo ist sie. Haltung. Antwort. Lösungsvorschlag. Und pars pro toto: Auch ihr harmlosesten aller Familienväter, die ihr euch hinter euren Kindern und Frauen versteckt, wo ist er. Verstand. Müsst ihr euch so schämen, dass ihr kein einziges vernünftiges Wort mehr herausbringt? Wo habt ihr dieses schroffe Verhalten her/gelernt? Schon in der Schule? Danke. Finis.

Es macht keinen Spass. Trotzdem möchte man eine Antwort haben. Wieso ist es ein Trauerspiel? Blosse Rhetorik? Denn Macht, bzw. die Ausübung von Macht korrumpiert schnell - davon bin ich felsenfest überzeugt - vielleicht widmen sich einige Wissenschaftler diesem Thema schon oder tun es noch*. Für mich jedenfalls ein Faktum bzw. gesetzt den Fall, dass Macht korrumpiert - je länger je mehr. Dann scheint mir, spielt in der "Demokratie" ein vielfach übersehener , Aspekt ein wichtige, eben nicht unwesentliche Rolle. Demokratie ist, um es kurz zu sagen, der Mechanismus, der es ermöglicht, dass ein jeder Mensch innerhalb dieser Ordnung erwarten kann ein wenig, aber nur kurz Macht auszuüben. Gerade diese Macht-"zerstäubung" scheint mir, ist es, die demokratische Gesellschaften erfolgreich macht und allen anderen Lösungen überlegen. Die Vernichtung bzw. Auflösung des "Eigenwertes" von Macht als sich selbstverstärkende Isolation, wenn sie von einem Einzelnen oder wenigen ausgeübt wird, wird dadurch wirksam entschärft. Die Gefahr, dass der/die gewählten Machtinhaber diese missbraucht - für sich den Halt verlierend, für die anderen, die fatalen Entscheidungen Folge leisten müssen - ist entscheidend reduziert. Daraus ergeben sich einige grundlegende Einstellungen. Deswegen misstraue ich etwa grundsätzlich dem andauernden Bestreben von "Berufs-" (ach, wer hat sie den berufen und wie wird man sie wieder los ?)-Politikern, demokratische Strukturen auszuhöhlen, indem sie sich perpetuieren wollen (siehe die Diskussion des republikanischen Establishments ihren eingetragenen Wählern Donald Trump ausreden zu wollen, Macht macht süchtig). Warum setzen sie nicht - adäquaterweise - vielmehr alles daran, im Sinne einer verantwortungsvollen und gesunden Lebensführung, sich wieder ihren privaten, d.h. nicht-öffentlichen Tätigkeiten zu widmen? Zeigt sich hier nicht schon ihr Machtdurst? Wann zeigte sich je ein echtes Widerstreben, sich nicht um weitere/höhere Ämter zu bewerben - jedenfalls nicht aus eigenem Antrieb? Die fatale und lächerliche Grundhaltung scheint zu sein, sich für unersetzbar oder besser zu halten.

Es wäre Aufgabe der Wissenschaft, die Mechanismen und Strukturen herauszufinden, die einem grundlegenden Verständnis von Demokratie - unter Berücksichtigung von tatsächlichen Erfordernissen, besser entsprechen. Das sollte sich durchaus in die Umsetzung von politischer Kultur auswirken. Wenn Demokratie eine positive Idee ist, warum wird sie so selbstverstädnlich missverstanden? Wie kann man die Peinlichkeiten von Scheinbegründungen vorbeugen, die allerdings mörderische Wirkungen haben können? Wie wahrt man ein wirkliches Fluidum in allen öffentlichen Entscheidungsebenen? Wie kommt die Subsidiarität wieder zu ihrem Recht (denn das ist m.M. eine Ableitung aus demselben Prinzip)? Die aktuelle Umsetzung der Demokratie, ob deutschlandweit oder europaweit oder weltweit, scheint durchaus in vielerlei Aspekten reformbedürftig. Aber warum auch nicht? Muss sich Demokratie nicht auch immer wieder selbst in Frage stellen und zeigt sie hierin im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsformen nicht gerade ihre Stärke? Vielleicht müssten mehr Vorwahlen erfolgen? Die potentiellen Kandidaten müssten sich vorbereiten können, etc. - es sollte natürlich ohne Zorn und Eifer zugehen, nicht zu "Bewerbungsstress" kommen. Ein Lackmustest wäre, dass für Polemik wenig/kein Platz wäre. Ein weiter Weg wohl wahr. Trotzdem machen sich nicht nur Berufspolitiker nicht wenig lächerlich eben durch ihr geradezu im wahrsten Sinne "blindes" Demokratievertrauen ("Des Kaisers Kleider"..) oder schlichte Ignoranz gegenüber dem, was von ihnen eigentlich zu fordern ist. Wo äussern sich die gesellschaftschaftlichen Kräfte wirksam, die das ohne den Einzelnen beleidigen zu müssen, äussern dürfen?

Kurz und bündig, der Clou ist eben, jeden einzelnen Menschen "möglichst wenig und möglichst kurz" der Macht aussetzen - ähnlich wie einer kosmischen, leicht radioaktiven Strahlung. Das "Wenig" lässt die gesellschaftliche Verantwortung klar werden, Teilhabe an der staatlichen Gewalt zu erklären, das "Kurz", dass es eine Pflicht ist, die höheren Zwecken dient, und eben kein Selbstzweck sein soll. Das ist meines Erachtens nach zumindest der Probierstein, an dem sich demokratische Gesinnung zeigen und beweisen würde. dies erst scheint mir das Fundament zu sein, um in Ruhe seiner Arbeit - und erfüllten Muße - nachgehen zu können, was ja wohl gerade erstrebenswert ist.

* Ein anderes Trauerspiel, der Wissenschaftsbetrieb, könnte übrigens auf dieselbe Ursache zurückzuführen sein

top next

Angesichts der weltpolitischen Verwirrungen, die nach nur einem kurzen Blick in die Zeitungen ersichtlich werden, fragt sich: Geht es denn den "armen" (meist sehr reichen) Menschen so sehr um das, was ihnen (immer noch) zu fehlen scheint ("Macht"), dass sie dafür viele, viele andere (bzw. überhaupt jemanden) töten und sich selbst und anderen zur dauernden Last fallen müssen? Worum geht es diesen zu "Mord und Verbrechen"-Bereiten?

Es soll sich ja jeder und muss sich selber helfen lernen, aber gibt es nicht ein paar Grundwerte, die allen Kulturen gemeinsam sind, die man benennen möchte oder nicht, die aber allgemeingültige "Urgründe" sind? Nämlich in dem Sinne, dass, wenn ein Mensch oder ein "Rechtssystem" etwas erklären soll, warum es gerade so ist, wie es ist, dann kann er/es sagen, deswegen und das sollte dann so ziemlich jedem (zunächst) einleuchten (weil es schlüssig ist, vereinbar mit anderen Werten, etc.).

Es folgt daraus nicht etwas ganz einfaches: Jeder Mensch sollte der "gewachsenen" Kultur, in der er lebt, den Vorrang einräumen, ihr Zeit und Musse widmen, sie besser verstehen und sie sogar verbessern - wenn er nicht als Fremder leben möchte. Sie ist ja einfach da, freilich oftmals verschüttet - und sie ist sogar verbesserungsfähig, nämlich Schritt für Schritt, sozusagen subsidiär. "Multikulti" ist somit per-se kein Ziel und meist eher Ausdruck von einer unausgesprochenen Überlegenheit, letztendlich eine ausgemachte Dummheit und kann und muss direkt ins Chaos führen (es sein denn als subsidiäre Kultur eines latenten Konflikts). Denn es gibt auf kultureller Ebene durchaus Missverständliches zwischen den Kulturen (Kultur ist eben eine spezielle Ausprägung von in etwa gleichen Werten, Werte können mit verschiedenen Signalen hinterlegt werden). Jede/r kann und soll sich die sie/ihn umgebende "gewachsene" "Haupt"-Kultur erschließen und wird es normalerweise auch. Eckpfeiler sind dabei nicht die Dummheiten oder Auslegungen bestimmter anderer, die schon länger in dieser Kultur leben, sondern die Werte dahinter. Nur so entsteht zunächst einmal kein Chaos - was aber nicht heisst, dass der einzelne sich nicht mühen kann und muss, das Ganze zu verbessern!

Es gäbe also einen natürlichen Vorrang der gewachsenen Kultur, weil eben jede Kultur auf den gleichen Grundwerten aufbaut und weil nur so alle/"normalen" Menschen "von demselben sprechen" können und überhaupt nur so diskutieren können (wie Sokrates auf der Agora). Sonst könnte ja gleich ein "advocatus diaboli" schon jede einfachste Annahme immer wieder hinterfragen, mit dem Argument, dass es anders ist, was Chaos bedeutet! Aber vielleicht ist es gerade das, was dem "advocatus" ein Dorn im Auge ist? Er findet ja genügend "arme Teufel", die nun einmal in einer "anderen" Kultur aufgewachsen sind, diese verlassen mussten und die Welt um sich nun nicht mehr verstehen - ohne Heimat sind. Also sollen nun der und alle anderen nach seiner (des Advokaten) Pfeife tanzen - ein teuflisches Spiel. Das kann aber keine ökonomische Überlegung sein, sich keine Mühe zu geben, andere zu überzeugen und stattdessen mit Gewalt zu reagieren (Menschen töten, dadurch scheinbar auch ihre Kultur töten??) --? Warum nicht einfach anders? Es gäbe ja durchaus eine friedliche "unfriedliche" Auseinandersetzung, die organisch "wächst" (in Rede und Gegenrede, Argumenten), länger dauert, aber am Ende sogar logisch erklärbar ist und egal, wie sie ausgeht, am Schluss im besten Sinn alle "mehr nicht wissen" lässt.

Freilich die Sünden, der Zerstörung der Umwelt sitzen tief, denn an der Umwelt hängt ja oft auch die Art und Weise des Lebens. Der Mensch zerstört eben gerne alles, insbesondere dann, wenn er es nicht (besser) versteht. Aber insbesondere der "Westen" wie der "Osten", wie der "Süden" schenken sich hierbei wenig. Unumschränkte Macht, Not und Dummheit sind nun einmal Gifte, egal wo. Status Quo im Westen: Der Wahn des Machtpolitikers zerstört die Umwelt im weitesten Sinne, den Umweltzerstörer zerstören nun - andere. Ginge es um Gerechtigkeit - denn das wäre ein Grundwert - wozu hat der Mensch eine gemeinsame Sprache, wenn er davon keinen Gebrauch macht? Nein, es geht um etwas "Wert- und Sinnloses": die Vernichtung des "Zuvielen", Nichtverstandenen - Selbstzerstörung letztendlich.

Faszination der Mathematik: Gleichsetzung des Menschen als Faktor und Minimierung des Lohnes ergibt Kapitalgewinn - oder doch eher Tod für die Betroffenen (morgen werdet ihr auch reich sein) und Sünde (der jetzigen und sofortigen Nutzniesser). Dieses "Verbrechen" lastet noch auf den intelligentesten und liebenswürdigsten Professoren: den Irrtum nicht einzugestehen und endlich! ihre Gleichungen zu modifizieren oder ehrlicherweise für ungültig zu erklären. Fehlt hier wirklich ein Einstein, der ein inkongruentes Alpha einführen oder einfach eine Rückkopplung aufzeigen würde, damit es endlich auch mathematisch "da" wäre? Wie lassen sich ethische Grundlagen mathematisch formulieren?

Faszination des Geldes: Der "intelligenteste" Reiche zeigt seine Klugheit darin, dass er auch im Alter noch weiterinvestiert - sozusagen seinem animalen Trieb folgend. Angesichts seines Endes, dies hatten immerhin die Reichen des 19. Jahrhunderts den heutigen zumindest in Deutschland voraus, der Tod war ja viel "greifbarer" - wäre Annäherung an das Heilige das Richtige - nämlich etwa "seinen" Überschuss komplementär zu investieren, stattdessen weitere Umweltzerstörung, notabene Golfplätze und Kapitalgewinne.

Faszination der Maschine: Einfaches Rätsel am Anfang: Überfordert in gerade unglaublicher Weise durch Lärm und Gestank seine Umwelt bis zum Ersticken und Verrücktwerden? Was sich jetzt weltweit als (Verkehrs-)Normalität abspielt, hätte man früher als sichtbare Zeichen des Teufels gedeutet - wir wären somit in der Tat in der Endzeit angekommen. Gratulation! Das Auto hat gewonnen! Geistige Hilflosigkeit und Verwahrlosung ist heute chick und normal, denn der Mensch ist ja nur ein Zwischending zwischen Tier und Maschine, oder nicht? Sind Größen nur schwer oder nicht messbar, spielen sie keine Rolle, Sie verstehen doch? Innere Freiheit, "Innehalten", Menschsein...

Liebe zuallerletzt - hier zuerst -, liebe zuerst, diesmal leider leider nicht und last but not least liebe leicht vergessenen, deswegen notiert schnell sonstige Angesprochenen, lesenste Angeredete, einerseits teilt man Freud, dann doch auch wieder Leid, lebt man hier und jetzt, doch apropos jetzt, olympisch!, aber trifft dann nicht früher oder später - jemand - etwas - zu? Was trifft sich oder aber zu? Das weiss meist nur ein, meist der andere oder ein anderer Teil. Nun denn, aber wie sollte mehr zu erfahren sein ungefähr? Ja natürlich, kein Schaden ist gewisser Gleichmut, dat schadet nich und nie, gleichwohl gleich .. gleich gleich sei dabei gewiss gleichsam - im Stillen kombiniert Achtung! Denn .. schief geht, was schief gehen kann und das ist immer genau das, was etwas gehen doch immer schief und ist und das doch kann immer ist etwas. Je gründlicher, desto desto mehr desto desto lernst lernend lernen lernen daraus mehr. Klar, lernst Du lernen wir, lernt schaut ihr lernend sie lernen, er sie lernt und traut. Wem aber? Unverstellt sei der Blick, deutlich gesagt zuletzt zuerst ernst recht bedacht kurz gesagt am Ende geschwiegen. Einfach gute Weise oder gewiss, wie sonst nicht?
Was geschieht, wenn sich wieder einmal ... oder .. in der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft entfaltet? Was geschähe aber, wenn ... zum Zuge käme? Eine gestärkte .., denn es wird der .. geschärft, indem .. wahrgenommen und andererseits auf ihre .. geprüft werden. Dazu bedarf es meist nur einfacher ... Nicht wenig also und viel .. als der tägliche .. und die Jagd nach .. und .., oder? Am besten sofort damit .. und .., was man getan hat und hoffentlich nicht mehr tun wird. [ Grenzen bereuen Geld Ruhm Urteilskraft Wahnsinn anfangen "sinnloser Aktivismus" Blick Sinnhaftigkeit Besonnenheit Mittel besser ]

Das Versprechen Wissen zugänglich und besser zu machen, indem das Wissen jedes Einzelnen dazu beitragen kann - indem er an einer offen Enzyklopädie mitarbeitet - hat einen verführerischen Klang. Wikipedia verspricht es einzulösen. Doch schaut man ein wenig hinter die Kulissen erkennt man die Grenzen dieses Ansatzes, wie er aktuell umgesetzt ist. Denn der Anspruch ist hoch, und der Konkurrent, z.b. Fachenzyklopädien, verfasst von einzelnen oder mehreren Fachwissenschaftlern, auf der Höhe der Zeit (was ein nicht zu unterschätzendes Problem ist), und durch ein Peer-Reviewing anderer Wissenschaftler abgesichert, steht auf der Lauer. Wiegt ein Fachartikel nicht mehr? Um das Dilemma zu lösen, betrachte ich zunächst die Vorgehensweise und Schwierigkeiten, die sich dort ergeben, bevor ich auf die Probleme von Wikipedia eingehe - mit einem Lösungsvorschlag!

Nutzte man die offene Code-Entwicklungsplattform - GitHub oder auch GitLab, basierend auf dem Versionskontrollsystem Git - man muss sich das ganze als ein Baum- oder Wurzelsystem vorstellen, dessen Ausprägung aber gestaltbar ist - bildete der veröffentlichte Artikel dabei einen oder mehrere Zweige ab (dies kann der Master-Zweig sein, aber auch ggf. auch mehrere spezielle Feature-Zweige, wenn man gewisse Filter berücksichtigen möchte). Ein vereinfachter Ablauf wäre: Damit neue, alternative Sichten, abweichende Meinungen ("Zweige") sich entfalten können, sollten diese sich zunächst in einer Ab-"zweigung" (fork) von dem aktuellen Hauptzweig ableiten und dann in Ruhe sich herausbilden dürfen - erst in einem dritten Schritt erfolgt dann die Anfrage an die Artikel-Comunity (Pull-Request/Merge-Request), über die dann diskutiert und die mit Argumenten versehen werden kann. Dazu müsste das Diskussionsforum des Artikels (wieder/erstmalig) zur zentralen Arbeitsstelle werden und sich der Artikel aus öffentlicher Diskussion gewissermassen automatisch ergeben - diese Diskussion ist nicht willkürlich hier und dort, sondern erfolgt (für alle Mitglieder) öffentlich nachvollziehbar an dafür vorgesehenen, sinnvollen, wenigen Stellen - und eben nicht in privaten Räumen**. M.a.Worten ein Neuling kann sich innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über die Situation in dem betreffenen Artikel verschaffen. Der Umgangston würde sich schon dadurch entspannen, wenn Neulinge mit der Arbeit beginnen könnten, ohne gleich die Endfassung des Artikels ändern zu müssen. Da die Freigabe nicht Sache eines Einzelnen, eben des Artikelautors, sein könnte, müsste zwingend ein Dritter (oder mehrere) Supervisoren mit dabei sein, deren Pflicht und Recht es ist, sich über die Lage ein Bild zu machen - ohne ein zweites Review geht es m.M. definitiv nicht, aus mehreren Gründen. Vielleicht wird dann auch die Herausbildung der Artikel für viele interessanter werden. Allerdings ist es meine Meinung: Ändert hier Wikipedia sich nicht bald, wird es als Wissensquelle entweder sich immer stärker "verfärben" und durchwachsener werden oder die Menschen werden sich oft ein falsches Bild von der Welt machen, was noch weniger wünschenswert ist.

*die Struktur z.b. von GitHub erlaubt zwar Kommentare eines Forks, aber keiner wird dort kommentieren, wenn er nicht mitarbeiten möchte..

Ich stelle fest (nur für mich): Die christliche Religion manifestiert sich in der Kirche, diese strotzt vor Besitz und Reichtum, vor Eitelkeiten und Selbstgerechtigkeit, sie kritisiert die Gesellschaft nicht, wie man es erwarten könnte, nein, sie sitzt Kritik einfach aus, sie repräsentiert so etwas wie eine Kindergarten-Religion gerade recht für Kinder und Familien, für die satten und selbstzufriedenen Geldverdiener, aber nicht für ernste, hungrige Geister, wer will es leugnen? Wie kann sie mit diesem eklatanten Widerspruch leben, in ihren Predigten etwas Nennenswertes verkünden wollen? Momentan wahrscheinlich sehr gut, sie hat ja die Bibel immer bei der Hand (wenn es die nicht gäbe), aber kann sie, wenn sie wahrhaftig sein will, gleichzeitig ignorieren, dass sie nicht das ganze Bild abgibt, abgeben kann unter diesen Bedingungen? Wer kann glaubhaft sein, der selber definitiv sich kaum Mühe gibt, auch nur den Schein zu wahren und nicht daran denkt, etwa in Armut zu leben oder ein Wanderdasein zu leben? Ein Stück weit erinnert mich das an den Staufer Friedrich II, der zwar sicher kein vollkommener Mensch war, aber doch wohl ein so scharfer Analytiker und ein demütiger dazu noch, gewesen sein könnte, dass er etwa sah, dass die Kirche und der Papst seinerzeit zwar viel, aber eben nicht alles ist. Obwohl Kaiser kam er dem wahren Christentum wohl doch recht nah in seiner Lebensweise - wie hätte er sich sonst vor dem scharfen Blick der Araber behaupten können? Hat jemals ein Papst ähnliches gewagt? Wie ging das? Ganz einfach, er fand gewissermassen zu sich selbst, zu seiner eigenen Religion, die sich tatsächlich im bewussten Gegensatz zur Scheinheiligkeit und dem Scheinfrieden der christlichen Kirchen entwickelt haben könnte, ihre Stärke wahrscheinlich aus dem arabischen und deutschen Erbe bezog, wenn auch einzelne christliche Elemente aufwies - eigentlich kann ein Mensch nicht besser handeln, als das Wahre in sich selbst zuzulassen. Ach, wenn die Kirche doch endlich auch erkennen würde: Ich bin nicht vollkommen, ich verkünde nur die halbe Wahrheit, und ja, schaut auch die andere Seite an! Helft mir Unwissenden! Das von mir gewählte Beispiel eines Kaisers im ach so fernen Mittelalter kann auch dazu dienen, sich selbst kritischer zu sehen: Denn wie gerne versteckt man sich hinter irgendwelchen Mäntelchen und merkt gar nicht, dass man vielleicht denkt, ein Kaiser zu sein, dabei aber ohne Kleider ist!
Muss ich alles glauben, was ich höre? Insbesondere, wenn es ziemlich (sehr) ernst zu nehmen ist, bin ich (um so mehr) auf Hilfe angewiesen - von anderen Meinungen, vermittelt durch die Menschen um mich herum, Bücher, Zeitungsartikeln, Kommentare, woher auch immer. Glaube ich es oder nicht: Sind die Menschen (alle, die Meisten, die Dummen, die Mehrheit) einander mehr Bedrohung als Hilfe? Geht so nicht die Welt zugrunde? Verlange ich Ehrlichkeit von dem, der mir gegenübertritt - also, anderen einfach zuhören und man sieht die Welt mit anderen Augen - denn es ist ehrlicherweise immer die Summe an menschlichen Untaten, die alles noch schlimmer macht.

Wäre ich doch einfach Förster geworden!? Aber von der alten Waldesherrlichkeit, der Natur ist ja gar nicht mehr so viel übrig, zumindest um die Städte herum, oder? Ist nicht aber die Natur mit Meer, Wiesen, Feldern und Wäldern, Flora und Fauna nicht ein wahres Paradies, ein Refugium, ein Kraftwerk? War nicht vielleicht Jesus sogar statt vierzig Tage in der Wüste nicht einfach eher im Wald oder der Heide, die ihn hätten ernähren können und der dort noch bestand, bevor sich später (mutmasslich durch Menschenhand) überall Wüstenei ausgebreitet hat? Und was verlöre man? Es würde glaublicher, da es auf den Kern wieder ankäme: die Spiritualität vom Jenseits in das Diesseits holen. Hat nicht schon manch Märchenerzähler, indem er seine Geschichte noch beeindruckender, "unglaublicher" machen wollte, diese ins Extreme verklärt, und dabei die eigentliche Pointe verloren? Überlegt man sich das, dann, was ist alles zerstört, Orte, an denen man etwas Wahres finden kann, für sich selbst, sich selbst, schnell (für ein paar Silberlinge) vernichtet.

Wo kann man sich besinnen und darüber nachdenken, etwa, sogar sich überlgen, was für andere/alle das Gute und Richtige wäre? Sich erholen von Schreckensträumen, unkontrollierten Mengen von Autos und Maschinen - mittlerweile eine regelrechte Landplage? Teerstraßen, die sich wie Würmer in der Wunde breitmachen, viele, viele Verkehrstote im Jahr allein in Deutschland? Chinesen und Inder folgen in blindem und einfallslosen Taumel nach und büssen dafür schon jetzt (gerechterweise?) mit schlimmer Umweltzerstörung und Wohlstandseinbußen (Lebensfreude und innerer Ausgeglichenheit). Ein moderner Mensch müsste doch noch in der Lage sein, seine Seele zu pflegen - oder ist sie bereits tot und aufgefressen? Fällt die Moderne nicht in der Tat aus, wenn man sagen muss: "Mit euch geht das leider nicht"! Was nützt Schule dort gelernte Werte gleich wieder und für immer vergessen? Die Meinungsäusserung- und auseinandersetzung, der Einsatz von Verstand ausserhalb des eigenen Vorteils kostet Zeit und Mühe, ist aber doch des Menschen Höchstes und aller Mühe wert - wo bleibt sie im Alltag? Oft nur Schweigen und Dumpfheit bis zum Tod. Man kann es auf ein Exempel reduzieren, indem man sich überlegt, wie eine/r wohl liest: als "sprechendes" Lesen, indem man (nur ein wenig) mitdenkt, vor/nachdenkt, Sätze, etc. selber beginnt zu formulieren oder "schweigendes" Lesen, indem man selber zurückbleibt oder sich eher zurückhält und sich (schlimmstenfalls plump) beeindrucken lässt/lassen möchte von dem Schriftlichen, dem "Bessergewussten" *. Was ist wohl erfreulicher? So höflich und neutral vielleicht letzteres erscheint, es genügt dann auf jeden Fall nicht, wenn man noch mit einer Sache erst "spielen", sie kennenlernen möchte. Anders kann es sein (aber auch langweiliger), wenn man sine ira et studio etwas lesen möchte, zu dem man aber offensichtlich schon eine ausformulierte Meinung hat. Trotzdem erscheint mir letzteres wesentlich weniger ergiebig und eigentlich nur als Schlusstrich/Bestätigung der eigenen Meinung "sinnvoll" **. Innerer Dialog statt Monolog, wes Geistes Kind der Mensch ist verrät sich dann später oft in seinem Wesen. Am schlimmsten und furchterregensten sind aber doch die (Berufs-)Monologisierer, die leider oft in unerträglicher Weise nur sich selbst und anderes wichtignehmend - nur nicht ihre Zuhörer. Rettung ist hier nur in der Flucht zu finden. Lebt ihr hier in dieser Welt schon wie in einer Hölle? Wenn es euch so am besten gefällt, dann fahrt bitte (endlich auch) dorthin und bleibt dort!

* Noam Chomsky hat meiner Meinung nach Recht mit seiner Annahme einer innate linguistic capacity - zumindest ist es der fruchtbarere Weg die Welt zu erklären, siehe beispielsweise Lingustic Theory (Noam Chomsky), Wikipedia.

** Letzteres ist m.M. nach sowieso eher eine gefährliche Kategorie bzw. Ideologie: Der (rednerische) Erfolg als Meßlatte (in Sinne des "Movere" Ciceros, z.b in seinem Brutus als Kriterium); viel adäquater, menschlicher und besser ist die Haltung des Erasmus, siehe bsp. Dispute (Erasmus), Wikipedia.

Einerseits sind "die Wissenschaften" - ein Begriff, den sich Universitäten und Hochschulen fast gänzlich zu eigen gemacht haben, trotz gewissen Relikten - ausserordentlich wichtig - gerade heute, siehe NZZ, Internationale Ausgabe vom 11. Feb. 2017, S.23: "Wissen und Barbarei - Die Wissenschaften sind in der Defensive - Schaden nimmt die Demokratie" von Michael Hagner - darüber wird zurecht geklagt. Aber: Wahrheit ist andererseits dort (in den einzelnen Weissenschaften) nicht notwendigerweise per se angesiedelt und gut aufgehoben, u.a. weil sich die einzelnen Wissenschaften eben über den entscheidenden Graben doch noch nicht hinweg gesetzt haben, dem aber alle Wissenschaft ausgeliefert ist: Die zwei Kulturen von Snow, 1959 (The Two Cultures).

Über diesen hier nur angeschnittenen Punkt einer universellen, aber unterschiedlich begreifbaren Wahrheit hinaus, gibt es aber noch andere Kritikpunkte an "den" Wissenschaften", die ich hier als einige prinzipielle Verdachtsmomente meinerseits äussere in der Art einer Orientierung für Dummys: Jede echte Wissenschaft ist derart, dass sie jeder Mensch lernen kann, wenn er will, ja lernen können muss. Jeder kann Physik verstehen. Wissenschaft ist nichts Heiliges oder etwas Arkanes, jeder kann und muss sie verstehen können, über kurz oder lang, sonst ist es keine Wissenschaft. Freilich muß man da schon lernen, vieles und anderes lernen. Es ist aber ein großer Fehler der Gesellschaft hier gewissermassen einer kleine Gruppe von "unique idiots" (worunter ich eine Menschengruppe verstehe, die alle denselben beschränkten Horizont haben, nämlich einer bestimmten der Kulturen anzugehören, denen aber die (wie ich glaube nicht zu meisternde) Aufgabe Wahrheit zu finden, auferlegt wurde) die Zukunft zu überlassen und diese mit Technik jeder Art und allerlei Physikalischem im Speziellen zu assoziieren. Den Geisteswissenschaften als Mauerblümchen bleibt dann nur noch ein winziger Teil, nämlich eine Art Historie der älteren Vergangenheit vorzustellen - den Religionswissenschaften - meiner Meinung nach als dritte Säule der Wahrheitsbestimmung verpflichtet bleibt dann (oder begnügt sich damit vielleicht auch nicht!) mit einem imaginären, eher nur therapeutischen Gebiet (was gewissermassen dem tertium non datur entspricht, aber notwendige Logik gibt es in diesem Verdrängungswettbewerb nicht). Kunst und Kultur folgen daher leider nur allzuoft recht unkritisch dem Trend und haben von ihrer geistigen Wucht viel verloren. Ich wiederhole also, dass es ein sehr großer Fehler ist, dass Wissenschaflter mit Wahrheitsanspruch nicht nur spezielle, sondern allgemeine "Wahrheits-"Gebiete abstecken, Siege feiern oder auch Niederlagen eingestehen! Die Folge is zum Beispiel: Was sich SF-Autoren oder Zukunftskünstler vielfach ausdenken und vorstellen, kommt gewissermassen direkt aus der Doktrin der omnipotenten Naturwissenschaften, einem Trend, dem auch sehr viele Politiker ("alternativlos") unausweichlich und leider traumwandlerisch verfallen sind (was wohl negative Wirkungen auf die Psyche hat). Ich wiederhole also nochmals, wenn jeder Mensch Physik, Biologie, Chemie verstehen KANN, ebenso wie Rhetorik durchschauen und philosophische, soziologische, historische Fragestellungen verstehen, ist dann die Zukunft, so wie sie ausgemalt wird, wirklich so unausweichlich wie man denkt? Es gibt kein geheimes Wissen, das die Zukunft bestimmt. Ob das (wiedergewonnene) Freiheit ist oder nicht, weiss ich nicht, aber eine Frage stellt sich dann eben, die anders gar nicht gestellt wird: Will ich das, dass meine Zukunft von anderen in irgendwelchen Laboren vorherbestimmt wird? Das Leben ist zu kurz, aber nicht so kurz, um sich nicht selbst ein Urteil bilden zu können. Die Gesellschaft mitgestalten - in der Demokratie ein Muss: Will ich als einzelner unausweichlich erscheinende Versprechungen wirklich (kommerziell/künstlerisch/privat/öffentlich) fortdenken oder nicht erst prüfen? Ich kann und muss auch Widerstand leisten, protestieren oder mich zumindest stillschweigend anders entscheiden können.

Einige eklatante Auswüchse zeigen allerdings, was passiert, wenn man untätig bleibt: Die vollkommene Abkehr von jeglichem Schönheitsstreben in der gegenwärtigen städtischen Architektur, oder Landschaftsplanung und "ghettos for the rich". Häuserblöcke, die sich an Hässlichkeit überbieten, asoziale "gated communities" (oft noch scheinheilig versteckt hierzulande, aber in anderen Staaten tägliche scheinbar akzeptierte Realität), Landschaften, die systematisch zerstört worden sind (und werden) durch Straßenbau, Neubaugebiete, endlosen Autoverkehr, kleine Reservate für Pflanzen und Tiere - aber nicht für Menschen (!). Scheint es nur mir Wahnsinn zu sein, dass heute in Deutschland jeder offensichtlich ein Auto haben und fahren muss, sobald er nur darf?

Will ich lieber alles vernichten, was sich verteidigen liesse, nur damit ich sozusagen schon jetzt nur verbrannte Erde hinterlasse in der Hoffnung dann vielleicht sogar gar nicht mehr angegriffen zu werden? Ist das gar noch ein unverarbeitetes Kriegstrauma, das sich jetzt noch in der dritten und vierten Generation manifestiert? Oder will ich nicht lieber auch das (nicht nur meine Familie, Haus, Auto) hegen und pflegen und schätzen, was mir und anderen (allen?) wert zu sein scheint, was mir eigentlich das Leben nicht nur im kleinen, sondern auch im ganzen erst lebenswert macht und das dann auch verteidigen? Das kann zwar das Leben kosten, aber wäre es das dann nicht auch wert? Was ist es sonst wert? Wirklich und wahrhaftig nichts wäre eine mögliche Antwort.

Wenn ich in Ruhe irgendwo leben könnte, ja, dann würde ich sehr gerne zum Beispiel schreiben oder überhaupt ein friedlicher Mitbewohner sein, zeichnend, wandernd, lesend und schreibend. Ich würde Gott vertrauen, dass die Menschen schon alles richtig machen, im großen und ganzen, und wenn sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, wäre das vielleicht noch nicht mal das Schlimmste, denn mir scheint, auf einen, der es nicht verdient, kommt beinahe oder immerhin schon einer, der es verdient.

Rücksichtslosen Konsumismus predigt die Werbebranche um mit ihm die Maschinerie der Konzerne und ihrer Zulieferer immer weiter zu befeuern, das Rad immer schneller drehend. Besinnt euch!? hilft dieser Aufruf da noch? Wo sind heute die Reichen, die sich nach ihrem sündevollen Leben besännen, und wie einst die mittelalterlichen Könige ins Kloster gingen? Sie können es gar nicht mehr, denn nirgendwo ist mehr Ruhe und Frieden, zumindest für denjenigen, der die katastrophale Entwicklung auf Erden erkannt hat. Wo sind aber die, die ihre Stimme mahnend erheben, wenn die Frechheit der blinden Masse täglich zügelloser gereizt wird? Ja, die Dummheit und mit ihr der scheinbare Reichtum der Menschen steigt (in der Einbildung, aber sonst in Wahrheit nirgends) nun in den Zeiten des Wohlstandes ins - schier Unermessliche. Was brennt jedem, je reicher je mehr im Kopf? Die Angst, sein Leben bewahren, es nicht ändern zu müssen, eben keinerlei Rechenschaft vor sich selbst abgeben, zu schwach zu sein für ein einfaches Leben, ja, nicht einmal mehr andere richtig andere Rechenschaft ablegen lassen. Ohne Besitz allerdings dem Unbill der Menschen ausgesetzt, weit schlimmer zu ertragen als jede natürliche Unbill, nagend und ätzend, die Nerven und das Gemüt zerrüttend? Besser die andere Unbill, die den Menschen stark macht, dem Schicksal ergeben - mit das Beste, was Menschen erreichbar ist. Schritt Eins: Vor sich selbst schonungslos Ehrlichkeit verlangen bzw. aus Repsekt vor sich selber fordern und zwar eben genau auch dann, wenn man merkt, das man etwas verschweigt, schon lügt, nicht ehrlich ist, spätestens als reuiger Sünder. Äffisch nachplappern und im entscheidenden Moment es nicht ernst meinen - diese Füchse zu fangen muss man schon die richtige Falle gestellt haben, sonst ist man selbst der Dumme, aber manchmal gewinnt auch der Fuchs dabei, besser ist diesen erst gar nicht zum Fuchs werden zu lassen.

Rat eines Weisen: Wer den Abgrund vor sich sieht, der soll erst recht und mutig auf ihn zugehen, wer ihn aber gerade noch rechtzeitig sieht, bleibe (natürlich) stehen und wende sich ab.

In Antwort des Feuilleton-Artikels in der FAZ vom 8. April 2017, Brigitte Kronauers "Die finstere Sonne Homers": Man lebt postheroisch, weil es modern ist - ist es das? Die Grundhaltung von K. scheint human bzw. humanistisch, trotzdem verkennt sie nahezu vollkommen den Inhalt der Gesänge bzw. greift zu kurz - in gewisser Weise unschuldig-naiv - wie schon so viele Generationen vor ihr wohl schon häufig. Denn allerdings sie las nicht im Original - wenn, dann würde das etwas anderes erlauben, wohl eher etwas auch erahnen von dem, wovon hier die Rede ist - , sondern in mehreren Übertragungen (Voss,Lempp) und diese erleiden bei Homer - notorisch muß man wiederum sagen - herzlich großen Verlust am Enigmatischen. Diesen Begriff nur, solange gänzliches Unverständnis vorherrscht. Weniger ist aber die Übersetzungsarbeit die Falle als fehlendes Hintergrundwissen der Leser im heutigen Kontext als Endpunkt einer Entwicklung, dessen letzter Ausdruck der Verlust nahezu - jeglicher - Seins-Religiosität ist. "Und wo kein Ahnen auch keine Götter" muss man wohl feststellen. Ohne ein Verständnis der geistig-religiösen Grundhaltung fehlt dann aber auch das Verständnis der griechischen/antiken Weltsicht, bleibt im Unbegreiflichen und es bricht das eigentliche Anliegen dieser Texte ein. Wurzeln nicht fast alle gegenwärtige Weltreligionen in dieser frühen Zeit?

Es bleibt der Ausweis der Gewalt, als bloßer Tatsachenbericht - Reflex des/der bewussten Nicht-Helden/-Heldin und gleichwohl Ausdruck - Urteil möchte ich nicht sagen - einer Schreibtischttat, die auch ursächlich mörderisch sein kann, dies aber nur durch Befehlsketten in die Tat umsetzen kann (wie der Nazismus): Die Einheit von Tat und Wille schildert Homer ja - so deutlich wie möglich - in der Ilias. Dort ist eben kein Rückgriff auf Befehle, Gebote oder Imperative vorhanden, oder doch? Ist der "freie" griechische Mensch tatsächlich barbarischer als ein lebender Christ/Jude/Muslim/etc., indem er zum Held wird, indem er sich neuropsychologisch auf nur ihm als wahr Erkanntes einlässt - von Mächten umgeben, deren Eigenschaften immanent "gut" sind, ohne es sein zu wollen/sollen, und deren Charakter sich tatsächlich erst aus ihrer "Wirkung" (Otto, s.u.) ergibt - aber was kann man anderes von dem einen Gott sagen? Die Relevanz des wachen Tätigseins und des realen (zeitlichen und kausalen) Vorrangs der bewussten Tat vor dem reflektiven Griffel wird hier ebenso deutlich wie in der realen Geschichte muß man beinahe sagen. Bloßer Text schafft noch keine Erlösung in der Welt, noch kein "Sein".

Trotzdem und deswegen bleibt die homerische Ilias bis zum heutigen Tag ein weitestgehend unverstandenes Rätsel. Vielleicht hat F.W. Otto in "Die Götter Griechenlands", 1929, insb. in seinen Ausführungen zu Athene erste Schritte getan, dies besser zu verstehen bzw. Meautis in "Aspects ignores de la religion Grecque" (aus dem Jahr 1925). Es den Jetzigen wirklich verständlich zu machen, bleibt weiterhin eine Aufgabe, dessen Lösung mehr Bedeutung für Europa und die Welt hätte als so mancher mathematische Beweis.

Ebenso lächerlich die Autoberichte in der FAZ, zuletzt am 18. April, wo etwa einem BMW-Vehikel Lob gezollt wird - unverhohlene Freude des Kindes im Sandkasten! - wenn es nicht bald schon bittere Realität wäre, dass es wohl gefühlt mehr Autos als Menschen gibt in D, wobei die Vermehrung letzterer nicht weniger beängstigend ist - : "Und sogar 270 km/h, "und [BMW] teilt zu, ob der großen Nachfrage, anstatt zu verkaufen". In der gleichen Zeitung weiter oben (S.19 "Stauland Nummer eins"): Eine Verbesserung ist in [NRW] nicht in Sicht. Das Auto lebt in der Phantasie des erwachsenen Kindes (Mannes), jegliche Form gesellschaftlicher Rechenschaft scheint ausgelöscht. Das "Nein zum Auto" ein Tabu, Zeugnis einer blinden Religiosität, nachdem alle höhere Religiosität als nicht verstanden abgeschrieben ist. Die menschliche Vernunft am Ende und keinerlei Einsichten in die aktuelle Lage vorhanden: Das nenne ich Kriegsberichterstattung: So tun als ob man noch gewinnen (i.e. schnell fahren) könne, obwohl die Lage aussichtslos ist. Es kann nicht immer "alles gut sein". "Ich will nicht verstanden werden und will keine Antwort haben und auch nicht andere verstehen müssen, solange das der Fall ist, ist alles gut". Basta! Aber kommt man so nicht weiter: "Ich will verstanden werden und will eine Antwort haben, und auch andere verstehen und solange das nicht der Fall ist, ist es nicht gut." M. M. nach ist diese Grundhaltung weniger verspannt als die erstere. Und ein weiterer Vorteil: Man redet mit!
.. (in endlosschleife:) ich bin ein einfacher T (und was ich euch aber nicht sage, dass ich etwas von euch will). Ich möchte euch einfachen Ts etwas Weniges, das ihr noch habt, aber nicht braucht, abnehmen, zu eurem Besten! Natürlich! Ich bin ein T! Euer T! Denn das, kleine, was ihr noch habt, seht, ich war auch mal so klein, das nützt euch nichts. Gebt es mir einmal und ihr seid sie los, eure Sorgen. Seht mich an! Ihr seid einfache Ts! Ich bin ein einfacher T! Was sollt ihr damit täglich anfangen? Gebt mir eure winzige Seele, ich wollte sagen Stimme und ihr seid für alle Ewigkeit, ich wollte sagen für immer die Sorge los, politisch, wisst ihr überhaupt was das ist, Politik? ich weiss es, das genügt euch, ihr seht es ja jetzt schon, alle Feinde von T will ich ausmerzen, habe sie schon ausgemerzt! Jedenfalls euch Sorgen machen zu müssen, das seid ihr dann los. Dass eure geliebte T etwa durch eure Dummheit gar! wieder mal schlecht wegkommt. Nein, eine große T bin ich will ich, seht mich an, ein einfacher T will nur ein einfacher T sein! Glaubt ihr mir das nicht? Dann seht, wo die, die mir nicht glauben enden! Entlassen, in den Gefängnissen, und wenn ihr wollt, auch bald tot, ja tot, ich werde sie strafen, weil sie mir nicht glauben. Das wünscht ihr euch doch, oder nicht, dass eure Feinde und die Feinde Ts tot sind, oder nicht? Dann habt ihr Ruhe und T ist wieder groß und alle fürchten sich vor T - der T und dem einfachen T, der ich bin. Schaut, wie wird T angesehen sein in der Welt! Ich bin ein kleiner T gewesen, aber doch euer kleiner T, wie ihr, war ich einmal klein. Für die Welt werde ich ein großer T sein und werde T groß machen. T! T! T! Dazu müsst ihr euch alle hinter mich stellen und ich werde die Feinde in T, die keine T sind, vernichten. Eure Stimme, ja! Ich bin ein einfacher T ...
Blättere ich durch die neuesten Prospekte eines Fahrradhändlers - sehe ich auf der ersten Seite e-Bikes, auf der zweiten Seite e-Bikes auf der dritten Seite .. eBikes oder sind es Pedelecs? Da ist das Geld verdient, aha! Ich telefoniere mal mit einem Fahrradhändler, Moment: Aha, ja, ich verstehe ihr denkt, ihr seid die kleinen Brüder der Autohändler, die das große Geld machen, riesige Provisionen kassieren, und ihr verdient mühsam eurer täglich Brot. Reparaturen sind auch mühsam, aha, ja stimmt. Den alten Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, das ist der Trend, full service-sorglos, aber dann nochmals doppelter Preis? Dreifacher? Warum seid ihr Fahrradhändler geworden? Ach so, das waren andere Zeiten, damals, bescheidenere. Ja, und sie müssen niemanden in den Arsch kriechen, die Autohändler. Ja, sie sind schon ganz dick drin - im Geschäft, nicht im Arsch, wie ihr, ach so! Trotzdem wenn ich kein e-Bike möchte? Ach so, die Banken schwätzen doch auch jedem Kunden auf, was sie wollen.. und verdienen sich auch dabei .. ach so. Aber wie wäre es, das Geschäft zu verkaufen, und es anderen überlassen, die daran noch Spass haben? Ach so, Marktlücke, einmalige Chance, Bosch gibt Kredit, etc., ach so! Goldgrube! Danke, dann Tschüss! - Da muß ich mir wohl einen neuen Fahrradhändler meines Vertrauens suchen, glaube ich.
Aus Sissinghurst, Vita Sackville-West & Harold Nicolson, Hrsg. Julia Bachstein, Susanne Lange aus dem Engl. Schöffling & Co. 2017, S.16: 7 Morgen = 28 km²? Wenn 1 Morgen ca. 0,2 -1 ha ist, sind also 7 Morgen 1,4 bis 7 ha, und da 100 ha = 1km² sind das ca. 1/70 bzw. 1/14 km², oder nicht? In "Das Heilige Römische Reich deutscher Nation und seine Territorien 1493-1648", Whaley, Joachim, aus dem Engl. Michael Haupt, Verlag von Zabern, 2014, S.16 zur Terminologie: eine Quadratmeile = 55,05 km². Ein Durckfehler? Nein! Zwar entspricht eine normale square mile ca. 2,59km², aber eine "German" square mile entspricht historisch der "Landmeile" = ca. 7.5 km, was dann in etwa hinkommt.

Das Schöne am Programmieren ist, dass das "Gedachte" auch so verstanden wird, von mir selbst und von anderen - Dritten und "dem Adressierten", jetzt und später, also eine Art Vertrag oder Testament. Programmieren in einer Sprache, wie Java ist durchaus so etwas wie kommunizieren, aber ohne dauernd an Selbstbetrug und Betrug (an und von anderen) denken zu müssen, wie leider allzu gewärtig im Alltag - aller Selbstbetrug wird sofort aufgedeckt, ebenso alle Betrugsabsichten an anderen - sämtliche psychologischen Verführungen sind aussen vor, sonst ist das Programm den "Code" nicht wert. Und am schönsten ist quell-offener Code, liebe Leute!

Das Schlimmste zu denken, das es so kommen wird: Die Welt und insbesondere Europa entkommt ihrem neuen "Führer" in der Türkei nur durch einen Weltkrieg. Kann das sein? Hitler machte es vor, ein demokratisch legitimierter Diktator, der langsam, aber sicher vorging, zunächst über viele Jahre ungehindert seine Macht zementierte, der zunächst peinlich auf Legitimation achtende Führer. Er versprach den Deutschen garantiert keinen Bürgerkrieg, dafür wurde Schritt für Schritt - und systematisch - verhaftet und vertrieben - und immer mehr ermordet. Wird das türkische Volk es alleine schaffen, alles deutet darauf hin - nein. Entscheidung ja oder nein: Wer hat hier noch die Initiative und was ist mir die Demokratie wert? Wie kann Politik einer Kriegspolitik den Krieg erklären und das adäquat und wegweisend?

Die Konfrontation mit denen, die keine Muse haben, die eigentlich nicht wissen, was sie tun, mit denen keine Kommunikation von Gleich-zu-Gleich möglich ist, weil einfach die Voraussetzungen auf der anderen Seite fehlen. Die Erziehung fängt beim Kindes an und sollte einem am Herzen liegen, aber wie oft erreicht man hier nur das Gegenteil - und leider die Erziehung der Eltern scheint unmöglich, wirklich? Die Erziehung der Gesellschaft ist eine theoretische Lösung und ein gewisser Kurzschluß. Es ist wohl ein Irrtum das zu glauben, der prometheische Funke vererbe sich von der Kindheit zum Erwachsenen von alleine, das haben vielleicht schon sogenannte "primitive" Völker (und die Kirche) auch schon längst irgendwie erkannt (durch ihre Initiationsriten), aber andererseits auch nur unvollkommen umgesetzt. Denn man kann auch wieder "umfallen", d.h. einfach alle guten Vorsätze vergessen, andererseits später auch (immer) wieder mehr ins "Licht" geraten - vielleicht am ehesten platonisch zu verstehen, christlich bzw. religiös wabert dieser Begriff leider in transsubstantiellen Sphären, woran nicht zuletzt die immer noch nicht ausgestandene Gegenreformation ihren (Mitschuld-)Anteil haben könnte -, vielleicht am ehesten zu umschreiben, mit "Sich dem Nicht-Wissen aussetzen" bzw. "Das -vielleicht-nur-angemaßte-Wissen-erst-einmal-Vergessen", und wie Platon (Platonisten und Platoniker haben es nicht leicht) glaubte, sogar hin- und hergehen (zwischen Höhle/Dunkelheit und Helle/Licht). Meine persönliche Meinung ist, dass am ehesten die/eine griechische (heute altgriechisch fundierte) Erziehung und Grundhaltung das Höchste und Beste ist, was möglich ist. Sagte nicht Cicero bereits, er verdanke ihr alles? Es gibt hier einen Unterschied von Mensch zu Mensch, alles andere wäre Lüge. Demut ist dem Höheren (den so erkannten Wesen und das kann viel und vieles sein) bzw. Höchsten geschuldet, sonst niemandem.

Und @Lüge bzw. Rechnen: Wie leicht Wissenschaft und Zahlen verdreht werden können, da wäre nicht nur Programmieren, sondern auch statistische Urteilskraft "Grundpflicht" für jeden Bürger! Der Katalog an Pflichten scheint hier immer dicker zu werden... Das wäre aber mal an einem Philosophen, was hier Sache ist! Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit von Vorstellung und Realität?

Es waren eimal zwei benachbarte Königreiche, in beiden starb innerhalb kurzer Zeit der König. Jeder hinterliess ausser einer unmündigen Tochter keine Erben. Nun ergab es sich, dass nach nicht allzu langer Zeit, sich die jeweiligen Ersten im Lande gedachten die Macht an sich zu reissen, sei es aus Langeweile, aus Gier oder sonstigen Gründen. Es fanden sich auch benachbarte Mächte, die aus Eigeninteresse diesen oder jenen unterstützten und schliesslich obsiegte in dem einen Königreiche nun einer derjenigen Fürsten, der am geschicktesten war, die Gelder aus dem Ausland zu verteilen, und riss die Macht an sich. Während dies geschah, befand sich die Prinzessin, die zu einer jungen Frau von fünfzehn Jahren herangereift war, im benachbarten Königreich zu Besuch bei der Königin, die etwa gleichalt war. Nun war es so, dass die beiden sich so gut verstanden, dass sie Freundinnen geworden waren, und die Königin sie alle ihre Kleider tragen liess, so dass man oft nicht wusste, wer nun gerade wer war. Darüber hinaus erwies die Königin der Prinzessin so viel Gunst, dass ihr Wunsch ebenfalls Befehl war. Und so blieb sie dort. Doch es ergab sich, dass nun auch in dem andern Königreich sich ein Fürst fand, der den benachbarten Fürsten, der ja nun König geworden war, sehr beneidete und bei sich dachte, auch hier die Macht an sich reissen zu können. Eines Nachts betraten seine Schergen das Königsschloss und gedachten die Königin zu entführen und schliesslich zu ermorden. Als sie jedoch die Entführte vor das Angesicht des Fürsten brachten, erkannte dieser, dass es sich nicht um die Königin handelte, sondern um deren Freundin. Und auch im Königspalast blieb das Ganze nicht unentdeckt. Alsbald wurde der Fürst für vogelfrei erklärt. Nun besann der Fürst sich, und bereute seine Tat. Er liess sich fangen, und wurde vor die Königin geführt. Nun war es aber so, dass auch im Lande der Königin ausländische Mächte gedachten ihr Spiel zu spielen, das wusste die Königin sehr wohl, das Verhalten des Fürsten hatte es ja wiederum gezeigt, wie nah die Gefahr war. So gewährte sie ihm, der sein Leben verwirkt hatte, und nur noch auf ein rasches Ende hoffen konnte, dieses unter der Bedingung, dass er sein Leben im Kampfe gegen die intrigantischen Mächte verlieren sollte. Der Fürst sah wohl ein, dass das die einzige Möglichkeit war, seine Ehre wiederzugewinnen und so stürzte er sich in diese Aufgabe. Er widmetet sich aber dieser Aufgabe nun mit soviel Erfolg, dass nach kurzer Zeit wieder Friede im Lande einkehrte. Unterdessen wurde aber im Nachbarlande der oktroyierte König gestürzt und es herrschte nun viele Jahre Bürgerkrieg, da keine der Parteien stark genug, die anderen zu besiegen. Die benachbarten Länder unterstützen den Krieg gerne, sei es um das Nachbarland zu schwächen, sei es um sonstigen Vorteil daraus zu ziehen. Die aber Frieden wollten, blieben stumm. Nur die Königin verstand sich nicht darauf, das Land in noch grössere Bedrängnis zu stürzen und wollte helfen. Nun trat der Fürst aber wieder vor seine Königin und sagte, was nun geschehen solle, da alle Feinde besiegt seien, er aber immer noch am Leben. Da gedachte die Königin ihrer Freundin und des Leides im Nachbarlande und sagte: Besiege alle Feinde im Nachbarland und setze meine Freundin wieder als Königin ein, dann sollst Du wieder frei sein! Dies geschah, allerdings verlor der Fürst hierbei tatsächlich sein Leben. Er hatte aber drei Söhne, die das unvollendete Werk schliesslich vollbrachten. Einer starb ebenfalls im Kampf, von den beiden anderen heiratete schliesslich einer die Freundin der Königin, während der Dritte ein Kloster gründete, in das er auch sogleich selbst eintrat. Die Freundin, die nun wieder rechtmäßige Königin war, dankte aber dem benachbarten Königreiche und seiner Königin derart, dass nach längeren Verhandlungen ein Vertag geschlossen wurde, in dem sie und jeder einzelne Bürger sich immerwährenden Frieden und gegenseitigen Beistand zum Wohle aller schworen. Und so lebten sie alle in Frieden bis an ihr Ende.

Wie wäre es, wenn man alle akuellen Problem der Zeitgeschichte auf ein einzelnes, charakteristisches zurückführen könnte? Wie wäre es mit dem verstaubten Begriff "bigott"? Dieser deutet, könnte man sagen, auf ein gestörtes, gespaltenes Verhältnis zu sich selber hin, das sich aber nicht damit (betonung) befasst, sondern mit dem Nach-aussen-tragen eines "alles-ist-gut" - obwohl es nicht gut ist (d.h. ich bin besser bzw. gehöre zu denen, die besser sind und wissen, was richtig ist). Damit verknüpft ist leider Schlimmeres, etwa das Abwälzen von Problemen auf ein Drittes, jedenfalls keinenfalls auf sich selbst. Die gespaltene Gesellschaft, und das gespaltene Ich, Ausdruck desselben Problems?

Ich fürchte, da ist nicht nur ein Tröpfchen Wahrheit enthalten, sondern wesentlich mehr, träfe es den Kern, würde es mich nicht wundern. Natürlich lässt sich das auch anders umschreiben, und nichts verbreitet sich schneller als eine "gute Lüge", also müsste man es mehrmals umformulieren, alles-gut-ist-schlecht zu nicht-alles-gut-ist-nicht-schlecht zu nicht-alles-nicht-schlecht-ist-gut, also relativ. Die Probe aufs Exempel ist ja immer: Bin ich selber bigott? Wenn ja, wie lange schon, und wie kann ich das beheben? Interessant auch - warum eigentlich und wie konnte es dazu kommen?

"Ich will etwas für euch, deswegen muss dieses und jenes.." - und am Ende? Muss man da nicht ein wenig misstrauisch sein, wieso denn? Qua Amt? Bildung?? Erfahrung, aha, aber Moment, kann man das nicht genauer sagen? Ehrlich wäre eine kleine Einschränkung voranzustellen, wie "ich glaube/ich meine, weil ..". Aber da gibt es ja gewisse "Formeln", wie "ich bin ja dieses und jenes (ihr kennt mich), deswegen ist das und jenes gut, und das und das schlecht.. - das scheinen mir unzulässige Verkürzungen zu sein, die nur zu klar deutlich machen, dass hier vielleicht schon einiges im Argen ist und davon wird man nun gar nichts hören, da das nicht ins Konzept passt, eben weil es eine Einschränkung ist. Einschränkungen sind nun einmal dann vorhanden, wenn etwas nicht ganz überzeugend ist oder ggf. auch nicht ganz durchdacht?

Denn alle Äusserungen, die ein derart gefesselter Prometheus - ich möchte etwas ändern, geht aber nicht so einfach - von sich gibt, müssten eher so anfangen: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders, angekettet und erniedrigt, und trotzdem .." und die Begründung? Als Mensch muss man schon einiges an Qualen und Prüfungen erduldet haben, und gewillt sein, weitere zu erdulden, um die Welt richtig einschätzen zu können - Odysseus benötigte so an die zehn Jahre, heute können das ja eher noch mehr sein (!?). Nicht das Uninteressanteste: Kein-Verstecken mehr möglich! Weder des Protagonisten sich selbst gegenüber, aber auch mit Blick auf die anderen. Erschreckend vielleicht dann nur, wieviele Kaiser ihre (neuen) Kleider nicht sehen...

Was das Wort ausdrückt? Schriftlichkeit ist expressiv oder protokollarisch, offen in Form, Syntax und Bedeutung oder bewusst distanziert bzw. konstruktiv. Letzteres wird von der Schule leider bis ins Grab als "normal" übernommen, auch und gerade in Zeitungsartikeln. Das ginge schon, aber nur reflexiv und ironisch, letzteres beweist, dass man sich Nähe zugemutet hat, ersteres benötigt das genauere Darlegen seiner Meinung, dem, was bleibt. Warum kann aber auch ein Leitartikel nicht einfach in der Aporie enden? Warum ein Kommentar zum Verrücktsein nicht auch? Und warum muss ein weiterer Kommentar zu alten Missständen nicht schon wieder neue fördern wollen? Etwa weil das auf ungenügende Recherche und Urteilsbildung hinausliefe und der Redakteur an Reputation verlöre? Ist nicht die Kritik an der vorgefassten Meinung selbst im Zweifel vorgefasst, wenn sie nicht auch umgekehrt gleich selbst am Schopf packt? Denn ich denke, sie gründet ja doch immer auch auf einem mir ungeklärten, "besseren" Mehrwissen. Ebenso tradieren sich Vorteile und Irrtümer über Generationen, manchmal Jahrhunderte. Ein mutiger Mensch kann an der Unvernunft und "Unmenschlichkeit" seiner Mitmenschen durchaus täglich leiden - Zugrundegehen wird er nur durch mangelnde Erkenntnis. Den eigenen Horizont nicht zu erkennen, ist für einen Menschen (also dem Wesen, das mehr Verantwortung trägt als ein Tier, das sich nur fortpflanzt und ansonsten als Teil des Ökosystems in und mit diesem lebt) eigentlich das Kriterium einer gescheiterten Existenz. Davon betroffen sind weniger die als verrückt-deklarierten als der Normalist. Der es, wenn er ehrlich ist, verdrängt hat - was auf eine gewisse Art Selbstmord wäre, wenn es nämlich überhaupt möglich/denkbar wäre und es nicht offen bliebe bis zum Ende. Dass sich das mit zunehmendem Alter als ein dringenderes Versäumnis herausstellt, ist auch logisch. Was ist die Folge? Zunehmende Engstirnigkeit, Offenbarungseid hinsichtlich existentieller Bewältigung des Lebens, Vakuum? Nein, in der Regel schleicht sich die Abgeklärtheit ein, im schlimmsten Fall ein permanentes Besserwissen, das Ende ist natürlich angesichts dieser Lücken klar -- und nur dann so etwas wie Weisheit, wenn man offene Fragen wieder zulässt. Leider gibt es auch Entgleisungen weitergehenderer Art, etwa durch den gesellschaftlichen Erfolg, woduch man sich um so weniger beirren lässt. Ob diese beläufige Erinnerung an die einfachen Grundlagen des menschl. Leben Gefährlichereres verhindert, ist allerdings mehr als fraglich, aber warum nicht? ;)

© Georg Kallidis gkallidis dot gmx dot de