Politik: Der Mensch ist ein zoon politikon. Andererseits wird nur der Starke gehört, und es bleibt eigentlich nur ein Grundrauschen. Folgende einfache Regel sage ich mir immer gilt hier, in den westlichen Demokratien, dann verstehe ich, wieso es so kommt, wie es kommt: NIE setzt sich das Beste durch. Denn nur wenige können es beurteilen und erkennen und es sind NIE die, die sich durchsetzen wollen; Auch leider, leider die zweitbeste Lösung fast NIE. Sie bedeutet meist viel Abstimmung und Überzeugungsarbeit. Und sie erscheint danach in der Regel meist die scheinbar wirkungslosere und schwächere Lösung zu sein. Das erklärt schon alleine ihr frühes und jähes politisches Ende. Demnach kommt fast immer erst und NUR günstigenfalls die drittbeste Lösung zum Zuge: ein Ding, das erst Mal naheliegend scheint, aber trotzdem meist ziemlich wirkungslos ist, eben mehr Schein als Sein, gerade so gut, dass vielleicht der Schaden im Moment nicht größer zu sein scheint als ziemlich groß in näherer Zukunft. Wenn es nur drei Lösungen in einem Fall gibt, würde das also automatisch die schlechteste Lösung sein. Wir können hoffen, dass es immer noch ein paar noch Schlechtere gibt.
Gerade habe ich versucht in der Sendung Kulturzeit eine Diskussion zwischen drei Teilnehmern, der Moderatorin, einer Professorin, und einem Professor zu verfolgen. Anders als es zunächst den Anschein hatte, war hier der, der das ganze missverstand, sich vergeblich Rettung erhoffte, nicht eine der Frauen, sondern erstaunlicherweise(?) der Mann. Doch was geschah? Die Moderatorin stellte eine Frage, es vergeht in diesem Fall keine Zeit, es gibt auch keine erkennbaren Höflichkeitsgesten, die Antwort kommt wie abgespult, wohl sehr gut vorbereitet, wie aus der Pistole, und es dauert lange, bis endlich endlich alles im höchsten Tempo natürlich (!) gesagt wurde, man kommt kaum zu Atem. Das ganze wiederholt sich dann und es wird dadurch langsam - unangenehm. Warum, was passiert hier? Es fehlte die MUSE, die ZEIT, und auch die Höflichkeit. Sollte das zu denken geben? Keine Höflichkeit mehr, selbst unter Professoren, muss ich ganz frustriert feststellen. Die Experten haben viel, nicht alles zu diesem Thema geforscht, nun sollte doch endlich die Zeit sein, etwas in Ruhe öffentlich zu reflektieren, das dachte ich, nicht zu referieren, sondern REFLEKTIEREN. Vielleicht weil Reflexionen eher mit Hilfe ganz einfacher Worte vor sich gehen können, ohne Fachvokabular, und also scheinbar nichts hermachen, klappt es hier nicht. Hier gabs nun eher ein Bombardement, die Professoren vielleicht zu jung, um schon reflektieren zu können, GEWALTIGES ist einzutrichern, leider hat es zumindest MIR dabei den Spass verdorben, auch nur einen Ton mehr mitanzuhören. Oder: Stand hier gar die ANGST dahinter, "wenn ich nicht sofort etwas sage, sagt der andere etwas, und wenn der genauso drauf ist, wie ich, dann kann ich lange, noch lange lange warten, also Piff Paff"? Ohne ein Lächeln kommt die nächste Salve, bitter, bitter, vielleicht sind die beiden auch alte Feinde, die sich wirklich NICHTS gegenseitig gönnen? Oder: Ja, jetzt weiss ich es, es gingt um eine BELOHNUNG! Der Zuschauer wird ja NICHT belohnt, aber der Professor, der wird belohnt anhand der Anzahl der gesprochenen Silben..? und wie in einem Computerspiel, wenn ich die Schangs habe, dann wird gefeuert, bis .. Das RISIKO aber, etwas NICHT zu wissen, das habe ich damit umschifft, bzw. die Frage stellt sich gar nicht, gar NIE? Vielleicht nachher im Dunkeln.. Darüber müsste man nachdenken, dafür ist jedoch keine Zeit, Punkt, Ende. Es gäbe ja die freie Rede - sie setzt eine gewisse Gelassenheit voraus, ALLER Beteiligten, denn sonst geht es wie in der Politik (siehe oben), die zwei schlechteren Redner reden (nicht schweigen!) den dritten tot. Allerdings war der Dritte HIER NICHT der Lachende (N.B. Warburg-Preisträger! UND ich muss zugeben, vor diesem (Warburg) habe ich Respekt, aber anscheinend sonst keiner mehr), sondern der Duldende und das ist ja die höchste Tugend. Es gehört auch eine gewisse Heiterkeit zu einer besonnenen Unterhaltung würde ICH abschliessend sagen. Der Fehler lag also darin, dass ich etwas falsches ERWARTET habe. Fast Forward! Das passiert mir in letzter Zeit häufiger, vielleicht weil ich älter werde? Enjoy!
Nun möchte man über die Reutlinger mal etwas Positives sagen, auf ihre reichsstädtische Geschichte verweisen, auf die kleine, aber feine Gleich- und Freiheit, die sie derart hatten, da erinnert die Grobschlächtigkeit der Gegenwärtigen - sind es wirklich immer nur die Politiker? - an eher etwas anderes. Denn hat sich bis ins Jahr 2014 an der Echaz noch ein Rest einer alten Gerber-Fabrik erhalten (aus der Mitte des 19. Jhd. rückseitig am sog. Roten Haus an der Lederstrasse, das selbst auch zum Ensemble gehörte), der nun mit Wissen der Denkmalschutzbehörde (?) oder auch nicht, jedenfalls offensichtlich ohne Auflagen nun endgültig abgerissen ist, nachdem über Jahre die fast ganz aus Holz gebaute, mutmaßliche Fellwaschanlage mit im oberen Geschoss offener Galerie vor sich hin verrottete. Es war wohl etwas versteckt, aber macht es das ganze weniger wertvoll? Was ist nun stattdessen an der noch immer halb-authentischen Stelle mit noch erhaltenem altem Kanal hingeraten? Ein geschotterter Abstellplatz - eine Leerstelle immerhin. Warte nur Balde ruhest auch Du!
Ratlosigkeit angesichts von Verbrechen, die in der Öffentlichkeit geschehen. Angst vor fatalen "schnellen" Entscheidungen.. ? - Lähmung, wo schnelle Hilfe notwendig wäre? Soll man von den Kurden verlangen, dass sie auf jeden Kampf verzichten? Erledigt sich das Problem dadurch, dass die gesamte Opposition getötet wird oder geflohen ist? Wie kann man ein kontraproduktives Eingreifen vermeiden? Syrien erscheint wie ein großer Libanon, nur wie ist es möglich die Konfliktparteien an einen Tisch zu bekommen? Und die Türkei - ich schweife etwas ab, aber: in Deutschland ging der Weg von Kleinstaaten zu einem größeren, in der Schweiz von Kantonen zu einem Bund, steht also an einem vernünftigen Anfang nicht geradezu regulär ein Konglomerat unabhängiger Komponenten, siehe auch die U.S.A. und das alte Griechenland? Allerdings gab es römische Kaiser deutscher Nation, die mit der Zeit eine Donaumonarchie erschufen (ein Reich im Reich) und darüber vielleicht ihre eigentliche Funktion etwas vernachlässigten - freilich waren es die Habsburger und keine Staufer. Es ist ein Unterschied, ob sich Völker (Stämme, Gefolgschaften, Poleis) mehr oder weniger unfreiwillig unter der Fuchtel von sich anmassenden oder auch (scheinbar allzu) bescheidenen Herrschern finden oder sich zu einem höheren Zweck freiwillig und bewusst zusammenfinden. In ersterem Fall ist das ganze, wenn es auf Dauer angelegt ist, eine (un)verhohlene Diktatur, die eine Konkurrenz politischer System und Entitäten ausschalten möchte - in letzterem eine vertrauensvolle und gegengewichtete Union. Zu einer derartigen Union kann aber eigentlich nur jemand beitreten, von dem bekannt ist, dass er nicht schon zum Zeitpunkt seines Beitritts dieses Freiheitsrecht mit Füssen tritt. Um aber Kultur und Staatlichkeit überhaupt definieren zu können, benötigt es gewisser Grundrechte.
Apropos Kultur - wo bleibt hier eigentlich die Gastfreundschaft?
Vielleicht weil ich Software entwickle, und glaube es mit recht vernünftigen, konsistenten und funktionierenden Systemen zu tun zu haben, verfalle ich ab und zu auf wohl allzu simplizistische Ideen: Nicht selten, wenn ich von gewissen politischen und sonstigen Meinungsäusserungen höre oder lese - die ja leider oft von nicht geringer Tragweite sind sowohl im Tun als auch im Unterlassen - denke ich (leicht verärgert): Soviel Dummheit! Das Beste wäre, wenn das ein System machen würde, worauf man sich verlassen kann!? Hoppla, kann man das ernst nehmen oder ist das verrückt? Was hiesse das? Jeder Lösungsvorschlag eines maschinellen Systems kann ja letztendlich transparent nachvollzogen werden, wenn es bestimmten Anforderungen entsprechend programmiert wurde; natürlich wäre auch eine Ergebnis-Matrix denkbar, anhand derer man sehen könnte, was unter welchen Aspekten den aktuellen Standpunkt bestimmt. Wer das Ergebnis dann aber erläutern müsste, ist eine andere Frage. Denke ich aber noch weiter, bin ich letzendlich sogar der Meinung, der Mensch ist im wahrsten Sinn des Wortes nicht geschaffen dafür eine leitende Funktion auf Dauer einzunehmen: Zu leicht steigt es ihm (manchem Vater sieht man es an) zu Kopfe, zu leicht verliert er den Realitätssinn, schwächere Geister übersehen auch allzuleicht das eine oder andere (er selbst ist dann meist nicht betroffen von der Entscheidung), kurz: der Mensch ist nu einmal nicht dafür gemacht für andere Entscheidungen zu treffen oder das auch nur länger zu glauben. Denn schon wird seine geistige Grundhaltung vergiftet, es sei denn er verfügt über eine grundsätzliche Illusionslosigkeit diesbezüglich bzw. eine Grundhaltung, die ihm die Narrheit oder Notdürtfigkeit dieser ganzen Konstruktion bewusst werden lässt. Jeder vernünftige Mensch würde ja derartige Entscheidungen nur allzu gerne delegieren - wenn er wirklich die Verantwortung dafür übernehmen müsste, würde das auch viel öfter geschehen. Auch aus dem Elternsein ist derartiges nicht ableitbar: Eltern sind ja letzendlich Diener ihrer Kinder und übernehmen ihre Aufgabe nur, weil die Kinder sich dieser Aufgaben (noch) gar nicht bewusst sind (wobei ohne Zweifel sich meist der väterliche Elternteil damit schwerer tut, was eigentlich wiederum eine natürliche Reaktion ist: Keiner übernimmt m.M. nach gerne Verantwortung für Dritte und die Mutter macht es eigentlich meistens einfach besser, weil sie die richtige Grundhaltung hat: Sie sieht die Aufgabe und nicht das Vergnügen und ist sich wohl sogar bewusst, dass ein System es noch besser könnte, wenn es ein solches gäbe, wobei ich nicht zu viel unterstellen möchte - allerdings: die Aufgabe ist nicht endlos und es winkt (allerdings nur idealerweise) Dankbarkeit, zumindest jedoch eine gewisse Anhänglichkeit der so erzogenen Personen). Aber sind Wähler oder erwachsene Menschen unmündig? Alle Gründe, warum man als Mensch aktiv derartige Positionen einehmen sollte, sind negativ: Geltungssucht, Habgier, Neid, unverdiente Begünstigung durch Dritte, Ruhmsucht, Dominanzstreben, später folgen dann: Missbrauch, Fahrlässigkeiten, Verschleierungstaktiken (da es ja keine Aufsicht gibt). Jedes Kind würde es ja genauso machen! Allerdings würde es vielen Menschen schwerfallen derartigen (neutralen) Urteilen (eines Systems) zu folgen und sicherlich kann hier kein einfacher Automatismus walten. Überzeugungsarbeit muss in jedem Fall geleistet werden und wird eigentlich noch wichtiger als jetzt, wo oft recht unsachliche Diskussionen die Zeit stehlen. Gibt es aber Menschen, die besonders überzeugend sind? In der Tat verfügen einige wenige Menschen über eine natürliche Demut zusammen mit einem starken Vertrauen auf bestimmte umfassende menschliche Grundpositionen, einem starken Vernunftempfinden, das in anderen in der Summe ein hoffentlich gerechtfertigtes Grundvertrauen erweckt - welcher Mensch mit derartigen Eigenschaften würde aber freiwillig von sich aus eine derartige Aufgabe suchen?
"Dieses und jenes ist Gemeinschaftseigentum, die Kosten für die Ausbesserung trägt der einzelne Eigentümer. "Dieses Gemeinschaftseigentum muss diese und jene Kriterien erfüllen. So oder so ähnlich steht es in vielen Teilungserklärungen. Derartige "wasserdichte" Formulierungen in der Erklärung sollen einen Spielraum zulassen, der aber auf den zweiten Blick eher eng ist und viele Grenzfragen leider offen lässt. Der Eigentümer zahlt für etwas, das ihm nicht richtig gehört, kann sogar dafür bestraft werden, wenn er es nicht richtig macht? Derartige Regelungen das Gemeinschaftseigentum betreffend finden sich im Grundgesetz einer Wohnungseigentümergemeinschaft, der Teilungerklärung. Das hat er durch den Erwerb akzeptiert. Juristisch alles einwandfrei, und doch sagt mir mein gesunder Menschenverstand: Erpressung? Dass sich darum nie ein Jurist kümmern wird, ist klar, da eben juristisch einwandfrei. Trotzdem ist es falsch. Die meisten akzeptieren das, aber diese unsaubere Trennung schafft mehr böses Blut als es Gewinn verspricht. Sie widerspricht dem Äquivalenzprinzip: Wer dafür zahlt, der ist dafür auch im großen und ganzen selbst verantwortlich. D.h. nicht die Gemeinschaft oder eine von einem Notar oft vor Jahrzehnten getroffenen Entscheidung (und es genügt ein einziger aus der Gemeinschaft, der widerspricht) kann darüber entscheiden, was da jeweils zu tun ist, sondern der, der zahlt, ob und was er denn erneuert. Da der einzelne Eigentümer dafür zahlt, geht die Initiative von ihm aus. Doch muss er sich das genehmigen lassen? Wo ist die Grenze dessen, was ein Notar an Kriterien und Anforderungen an ihn einst gestellt hat, wo ist sie überschritten? Doch was muss er tun? Wird er nicht immer potentiell im Unrecht sein, wenn er berechtigte, andere, neue Interessen oder neue Gesichtspunkte berücksichtigen möchte? Denn die Rahmenbedingungen sind keine allgemeinen vom Staat vorgegebenen mit Kommentaren versehen, sie sind höchst individuell und unterliegen keinen Schranken, sie sind um es deutlich zu sagen, etwas willkürlich. Wenn der neue Eigentümer vielleicht nach Jahren diese Regelungen liest, erlebt er unter Umständen seine böse Überraschungen. Wen kann er fragen? Der Notar ist vielleicht schon tot, er kann sich nur konformistisch anschauen, was andere so gemacht haben.. Nur für den professionellen Wohnungsinvestor ist die Erklärung in ihrer Bedeutung sofort klar: Es handelt sich das Wohnungseigentum betreffend um so etwas wie das alte Testament. Juristen und Notaren beseelt ja immer eine gewisse Furcht - die hier allerdings den Bogen etwas überspannt -, indem sie etwas regulieren zu können glauben, wozu sie beim besten Willen nicht in der Lage sind: Zukünftige Anforderungen. Damit die wichtigen Regelungen ja nicht leicht geändert werden können, schreibt man sie in die Teilungerklärung. Änderung nur einstimmig möglich. Das hat zur schönen Folge, dass viele arglose Wohnungseigentümer bis zum Untergang der Gemeinschaft oder ihrem Austritt etwas mittragen müssen, was sie nicht richtig verstehen und je länger, je weniger mittragen wollen würden, wenn sie es verstehen würden. Eine Lösung wäre, die Teilungserklärung etwa leichter ändern zu können. Das ist aber widersinnig, weil die Regelungsvorstellungen in den meisten Köpfen eben meist so hilfsbedürftig sind, dass man beinahe mit Recht sagen muss, dass man sie trotzdem zum Glück nur einstimmig ändern kann. Die einzige Lösung ist, dass etwas auch de jure nicht Gemeinschafseigentum sein kann, was es de facto nicht ist. Als praktischer Hinweis dafür, dass dieser Fall vorliegt, könnte gelten, wenn der einzelne Eigentümer zu mehr als 50% etwas selbst bezahlen muss. Dann steht doch die starke Vermutung im Raum, dass er selbst in eigener Entscheidung am besten entscheidet und nicht andere, und also kein Gemeinschaftseigentum vorliegt. Also, Achtung vor Wohnungseigentümergemeinschaften, solange das nicht zureichend geregelt ist (also nie?)!
Die Diskussion um die de-facto Zahlungsunfähigkeit des griechischen Staates zieht scheinbar abstruse Kreise. Zwar wäre ein radikaler Schuldenschnitt und Rückkehr zur Drachme die Lösung Nr. Eins (Hans Werner Sinn ist hier der Teiresias, der es zwar sagen kann, aber trotzdem nicht verstanden wird). Die Nebendiskussion, die aber ausgelöst wurde, ist, ob passend oder nicht, nicht uninteressant. Deutschland hat bis jetzt zuerst passiv, dann aktiv, alle Reparationszahlungsfragen nach dem Zweiten Weltkrieg für sehr viele Länder abwehren können (die USSR haben sich bedient, ebenso England und Frankreich als die Siegermächte, die U.S.A. muss man wohl ausnehmen; der Großteil der anderen Länder, insb. auf dem Balkan und im Osten Europas nicht). Gut und schön - alte Rechnungen soll man nicht mehr ausgraben - das stimmt schon. Aber, wenn man den Schriftsteller H.P. Lovecraft liest, käme man zu dem Schluss: Ungereimtes, wie unbezahlte Rechnungen in Mordangelegenheiten können noch nach Jahrhunderten grauenhafte Monster ausbrüten. Lovecraft durchschaut sich und damit die Psychologie des Menschen. Leider ist unsere Politik und Bürgerschaft weder psychologisch noch in volkswirtschaftlichen Grundfragen ausreichend geschult. Ein Protagonist Lovecrafts könnte sagen: Das Monster lauert in euch (und euren Nachkommen), ob ihr wollt oder nicht. Ob Buße psychologisch möglich ist, ist unklar. Wahnsinn aber ist durchaus eine klare Perspektive.
"Die Finanzverwirrung dauert schon seit Begründung des Staats. ..in mehr als einem Vierteljahrhundert [ist es] niemals gelungen, das finanzielle Gleichgewicht herzustellen...Lange wurden von den Kammern sogar drei Einkommensetats unterbreitet: 1) Einkommen, welches die Regierung haben s o l l t e, 2) das, welches sie zu erhalten h o f f t e, 3) hintenach das, welches sie wirklich e r h i e h l t. ... 1845 (für die Verpachtung der Staatsolivenpflanzungen):
Menschen erzieht man bestimmte Grundwerte zu erkennen und in der Welt sich auf geregelte Weise zurechtzufinden. Das hat man für gut befunden im Laufe der Geschichte des Herandwachsens von zivilen Gesellschaften, ob im Westen oder Osten. Die Alternativen stellt man sich vor als Krieg, Unheil und Armut, Unrecht und Gewalt, wie man diese Sachen ja vieler Orten auf der Welt finden kann und ebenso vieler Zeiten gefunden hat: wo es genau an Menschen mangelt, die nicht ausreichend erzogen worden sind, denen gewisse Einsichten mangelten und die eine Gesellschaft vorfanden, in denen das keine Rolle spielt oder spielte. Erstaunlicherweise ergeben sich die grössten Katastrophen oft nur durch die Frage des Wie - unter Ausklammerung des zeitlichen Horizonts (Lösen der Frage für alle Ewigkeit), d.h. Kompromisslosigkeit in Bezug auf ein bestimmtes Ziel. Der nächste Schritt sind dann Stellvertreterkriege - Scheinheiligkeit und "Starker Mann zeigt keine Schwächen" - man gesteht der Lösung von Konflikten oder Ängsten keine Zeit zu und reagiert mit Gewalt. Also eigentlich eine Frage der Zähmung der Intelligenz, wie sehr hat man sich selbst in der Gewalt..
Trotzdem setzte sich zumindet in Ansätzen das durch, was man als humanistisches Menschenbild bezeichnen kann, nämlich als Ideal erscheint es jedem Menschen, der so erzogen wurde, erstrebenswert, was im umgekehrten Fall nicht so ist: Ein Tyrann (insbesondere wenn er gut erzogen wurde) wird nicht ganz einfach einen Nachfolge-Tyrannen heranziehen können, es aber wollen (müssen) - oder es ausklammern. Trotzdem kann sich aus vielen Gründen das Ideale nur langsam entwickeln, weil es a) großer Anstrengungen Einzelner b) wie auch gemeinschaflticher Mühe bedarf (+ gewisser Umstände, etwas Glück, etc.)! Aus all dem ergibt sich, dass es in der Regel ein längerer Prozess ist zu einer Zivilgesellschaft.
Müssten also demnach nicht auch die vielgepriesenen und immer mächtiger werdenden automatischen Systeme oder allgemein künstlichen Intelligenzen nicht auch darauf vorbereitet werden, dass es solche Werte zu beachten gilt? Werden sie nicht schon längst als First-class Citizens behandelt und sind sie damit nicht gewissermassen ein Spiegel der Gesellschaft? Will man sich darauf verlassen, dass die Menschen, die sich das zu Nutze machen, schon wissen, was sie tun? Wie würde man aber Maschinen die Menschenrechte beibringen können? Etwa derart, dass sie das bei der Analyse von Daten und an sie gerichtete Abfragen in welcher Art auch immer berücksichtigen?
Was die Problematik betrifft: Z.B. Missbrauch der Intelligenz liegt vor, wenn man sie benutzt andere in Schach zu halten, z.B. Angst (vor sich oder anderen) hervorzurufen, etwa unbegründete Ängste zu schüren oder einseitige Verträge aufzuzwingen, oder allgemein einem Machtdenken zu verfallen oder menschliche Masstäbe aus den Augen zu verlieren. Vielleicht liegt sogar schon Missbrauch vor, wenn man ohne dass Misstände vorliegen, einfach Althergebrachtes vergisst oder verkommen lässt. Muss man das nicht von jedem Akteur, ob Mensch oder Maschine fordern zu unterlassen? Maschinen sind zwar oft als verkappte Stellvertreter für Menschen gedacht. Aber sie handeln mittlerweile selbständig und treffen eigene Entscheidungen (aufgrund verschiedener Mechanismen).
Denkbare Prüfmechanismen könnten Protokolle aufgrund von staatlichen Kriterienkatalogen sein, mit staatlich vorgegebenen, semantischen Attributen versehene Daten, an die bestimmte Prüfmechanismen gekoppelt sind. auf Betrug und Fälschung müssen natürlich entsprechende Strafen vorgesehen sein.. Allerdings wäre es ´da nicht schon wieder einfacher auch Maschinen mit der Aufsicht zu beauftragen? "Meister, Meister, die Geister, die ich rief, die werde ich nun nicht los.." (sinngemäss aus Zauberlehring, Goethe).
Wenn man es als eine Hauptaufgabe der Politik ansieht, die Grenzen und Räume zu definieren, in denen staatliches Eingreifen erfolgen soll oder nicht, wäre es da nicht auch angebracht, eine digitale/Netz-Politik zu fordern, die diese Grenzen versucht zu definieren und beispielhaft umzusetzen für die Gemeinschaft der Mensch-Maschine-Interaktion? Sciene Fiction?
Die Kompromisslosigkeit entlarvt den Mann/die Frau. Das ist ein Satz, den man beherzigen muss. Kommt erst einmal einer dieser Blindgänger an die Macht oder ist es schon und es ist niemand mehr da, der ihn/sie in die Schranken weist, dann Gnade Gott. Zwar hat noch Erasmus das Lob der Torheit* schreiben können, worüber man herzlich lachen kann, allerdings nur solange bis es einem nicht angesichts der eigenen Eselsohren im Halse stecken bleibt. Mensch, denk an dich, lass Dich nicht laufend ins Bockshorn jagen. Prüfe hart - Dich und andere, sonst wirst Du vielleicht keine ruhige Nacht mehr erleben, wenn Du einem Spitzbuben das Wort lässt! Handle so, dass du Rechenschaft ablegen kannst. Glaubst Du, Du müsstest keine ablegen? Du willst Dir diese Situation nicht vorstellen und würdest darum betteln, auch nur das schlechteste Zeugnis von Dir selbst ablegen zu dürfen...
Wie sehr bedaure ich, dass nicht noch viel mehr englische, amerikanische, isländische, russische, etc. Komiker Deutsch lernen wollen/können. Ich bin überzeugt, es gäbe kein größeres Geschenk als wenn sich so mancher/manche aufmachen würde, sähe, wieviel Arbeit hier zu tun ist, sich dabei der prächtigen deutschen Sprache bediente, und damit nahezu ungewollt die in Angst und Schrecken versetzte, die allen anderen Angst und Schrecken einjagen wollen. Ach, würde der Tor doch erzittern und sich vielleicht dann endlich mäßigen müssen, wenn man ihm seine Sätze gleich so um die Ohren schlagen würde, dass man sie (die Ohren!) deutlich erkennen könnte, anstatt sehen zu müssen, wie man ihn einfach immer gewähren lässt. Großzügigkeit ja, aber nicht hier.
* Laus Stultitiae, bezeichnenderweise eine Sie, aber einer Frau kann man sehr viel verzeihen, einem Mann eher nicht. Zudem muss man bei ihm mit viel mehr (aggressiver) Gegenwehr rechnen, was nun eigentlich den männlichen Toren viel gefährlicher macht - freilich Erasmus redet mehr zu jedem Einzelnen, soweit dieser noch überhaupt zuhören kann/sich etwas sagen lässt und wer würde sich nicht betroffen fühlen - aber: es gibt eben auch die Gefahr des unbelehrbar (gewordenen) Dummen, nämlich wenn er/sie sich nichts mehr sagen lässt
Volkswagen. Manager, die behaupten ein Entwickler hätte das sich ausgedacht, gemacht. Später: Das mittlere Management und darunter. Wie nennt man so was? Das heisst auf deutsch, jemanden für dumm verkaufen. Für diese Herren sollte man sich ganz viel Zeit nehmen und ihnen einmal richtig zuhören. Denn ob die langen Ohren, die sie für die Zuhörer vorgesehen hatten, wie man am Gesichtsausdruck erkennen kann, nicht vielmehr ihnen viel besser stehen, das wird dann im Laufe des Gesprächs geklärt werden können. Man sollte aber immer auch ein Auge auf die Nase haben: Wenn sie wieder länger und spitzer wird, muss man einfach noch geduldiger zuhören, einfach nur zuhören, die Bilder liefert die Nasenspitze ...
Überhängende Äste im Wald. Ein scheinbar harmloses Attribut, doch im Kopf eines "Gewählten", (meist ein Nicht-Forstmann, der eher im Paragraphendschungel zuhause ist als im Wald, analog: eine "Gewählte".. Nicht-Forstfrau..), kann das schon zur Fürsorge ausarten, eben diese fällen zu wollen. Mitsamt Baum. Zur Erklärung: Berichte einer Lokalzeitung gaben Anlass zu dieser traumatischen Geschichte, die der Phantasie entsprungen ist, aber vielleicht doch nicht ganz unrealistisch. Es genügt die Projektion zweier städtischer Familien (sozialhilfeemfangend? die eine und panzerabgeschirmt ((also etwa SUV-Porsche-fahrend, gar die eigene?) die andere, wobei die lieben Kleinen in beiden Fällen kaum wissen dürften, wie ein richtiger Wald aussieht (die einen, die Ärmsten, weil sie sich keinen Ausflug leisten können oder wollen, und lieber computer games spielen. Die anderen wollen aus demselben Grund nichts von Natur wissen und weil die lieben Anverwandten (Eltern?) sie doch ganz gerne von allen Natürlichkeiten (Zufälligkeiten) systematisch abschirmen möchten (wo lauert ..).
Denn (Exkurs) Natürlichkeit ist eine der wenigen Wesenheiten, die durch weitere Attributzuschreibungen von ihrer eigentlichen Wesens-"eigenheit" immer geradezu essentiell zu verlieren scheint, und somit nicht oder wenig kommerzialisier-/politisier-/vereinnahmbar ist. Diese Familie nun will/muss ("darf"?) aber dann doch mal einen Ausflug machen, weil etwa gar erholungssuchend? Also Stichwort Erholung = nun erwacht aber der political correctness-Dämon-Wachhund und fängt an zu kläffen: Mein Revier! Political Correctness (Exkurs): Kniggesches Anstandwahren ohne Kantisches Fundament. Eingrenzen bzw. Ausgrenzen von Äusserungen und Gedanklichem aus Gründen, die aber nicht mehr "edel" sind oder auch "listig" wie bei Knigge - also ein gewisses unbeschriebenes, aber hoch angesetztes Fundament annehmen (im Gegensatz zur Machiavellischen Ge- und Durchtriebenheit), sondern das (Un-)verständnis des Beschränktesten (vom durchschnitt wage ich nicht zu sprechen) in der politischen Arena umfasst, was sowohl eher statisch als auch ziemlich eng anzunehmen ist - was das bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen (bzw. einen beliebigen Politiker für etwa zehn, zwanzig Sekunden anhören). Ein Dämon ist die P.C., weil sie diffus in den Köpfen umherschwimmt und keinervon ihr zu sprechen wagt, damit sie nicht heraufbeschworen wird. Ähnlich einer Grippe ansteckend.
Es tickt also im Kopf jedenfalls nach einer sinnvollen Anwendung: "Vom Baum erschlagen, alle oder ein Teil (je nach Blutrünstigkeit), der Baum taucht in der P.C. -Liste der zu schützenden Wesen eher ganz unten auf, also jedenfalls wer mit überhängenden Ästen erschlägt, der dieser ob Baum oder nicht, ist nun endlich doch schuldig, und kann/darf/muss mit Stumpf und Stiel (Stopp: was nicht politisch korrekt ist) gefällt werden (endlich kann der zu seinem Amt wie die Jungfrau zum Kind gekommene Politiker tätig geworden etwas Sinnvolles tun) - so dass nun tatsächlich Bäume fallen, wenn schon keine Menschen - im Wald, die überhängen, deren Äste teilweise überhängen, als potentielle - Mörder. Der Wald Dein Ökosystem und durchaus geliebtes Eigenwesen hat sich der P.C.-Logik eines Politikers ergeben. "Diktatorisches Zeitalter" im 21. Jahrhundert sozusagen unterderhand. Ende des Traums.
Schäubles Vorschlag Benzinpreise vorübergehend für die Finanzierung akuter Probleme zu erhöhen - warum nicht? Sie erntet vehemente Ablehnung. Von allen. Von allen? Es passt jedenfalls den erwachten Besitzstandwahrern, den Schattenpolitikern und den Möchtegernen nicht. Wenn einer von der alten Garde einen Vorschlag macht. Gut KANN er nicht sein, da er nicht von .. kommt? Denn von mir kommt in kritischen Situationen NICHTS, da ich dann nicht zu finden bin. Oder ist das DING gar besser als auch nur zu denken ich dann doch nicht wage? Pendler? Finanztransaktionssteuer? Nein, mein lieben Leute: Schulden! Dass aber auch jemand so konservatives, antiquiertes, nein, doch schon fast (politisch).., auf diese Idee kommt! Eine konkrete Lösung ungeschwafelt. Mitgedacht - wenn er jünger wäre. Etwas zur Diskussion stellt - leider indiskutabel. Nicht gewürdigt, abgewürgt. Hier vordenkt, wo nichts zu denken ist. Ruhe!. Beschirmt und (unsichtbar gemacht) von der "political correctness" (siehe vorigen Artikel) wage ichs gehässig.
Wie kommt das? Hoffnung der Partei einerseits, Abtun andererseits. Ellenbogenhaltung ist political correct? Ungewöhnlich scharfzüngige Repliken und rauhe Rhetorik deuten an: Verbitterte alte junge Frauen oder Männer. Nichts zu sagen und endlich doch scheinbar etwas gesagt. "Für den Besitzstand der heiligsten Gruppe aller Wähler" Pendler. Übersetzt: Viele + steuerzahlend + wehrhafte Lobby + Wählergruppe + Autos. Leben nach der Politik nicht vergessen. Passt zum Stichwort "Zukunft" (wenn man den Benzingestank, Staus, Rush Hours und Umweltverschmutzung generell mal abzieht). Blende. Verblendung. Die, die sich immer hinter anderen und in ihr Auto nota bene verkriechen, nichts sagen, so tun, als müssten sie sich für sich selber schämen, wo ist sie. Haltung. Antwort. Lösungsvorschlag. Und pars pro toto: Auch ihr harmlosesten aller Familienväter, die ihr euch hinter euren Kindern und Frauen versteckt, wo ist er. Verstand. Müsst ihr euch so schämen, dass ihr kein einziges vernünftiges Wort mehr herausbringt? Wo habt ihr dieses schroffe Verhalten her/gelernt? Schon in der Schule? Danke. Finis.
Es macht keinen Spass. Trotzdem möchte man eine Antwort haben. Wieso ist es ein Trauerspiel? Blosse Rhetorik? Denn Macht, bzw. die Ausübung von Macht korrumpiert schnell - davon bin ich felsenfest überzeugt - vielleicht widmen sich einige Wissenschaftler diesem Thema schon oder tun es noch*. Für mich jedenfalls ein Faktum bzw. gesetzt den Fall, dass Macht korrumpiert - je länger je mehr. Dann scheint mir, spielt in der "Demokratie" ein vielfach übersehener , Aspekt ein wichtige, eben nicht unwesentliche Rolle. Demokratie ist, um es kurz zu sagen, der Mechanismus, der es ermöglicht, dass ein jeder Mensch innerhalb dieser Ordnung erwarten kann ein wenig, aber nur kurz Macht auszuüben. Gerade diese Macht-"zerstäubung" scheint mir, ist es, die demokratische Gesellschaften erfolgreich macht und allen anderen Lösungen überlegen. Die Vernichtung bzw. Auflösung des "Eigenwertes" von Macht als sich selbstverstärkende Isolation, wenn sie von einem Einzelnen oder wenigen ausgeübt wird, wird dadurch wirksam entschärft. Die Gefahr, dass der/die gewählten Machtinhaber diese missbraucht - für sich den Halt verlierend, für die anderen, die fatalen Entscheidungen Folge leisten müssen - ist entscheidend reduziert. Daraus ergeben sich einige grundlegende Einstellungen. Deswegen misstraue ich etwa grundsätzlich dem andauernden Bestreben von "Berufs-" (ach, wer hat sie den berufen und wie wird man sie wieder los ?)-Politikern, demokratische Strukturen auszuhöhlen, indem sie sich perpetuieren wollen (siehe die Diskussion des republikanischen Establishments ihren eingetragenen Wählern Donald Trump ausreden zu wollen, Macht macht süchtig). Warum setzen sie nicht - adäquaterweise - vielmehr alles daran, im Sinne einer verantwortungsvollen und gesunden Lebensführung, sich wieder ihren privaten, d.h. nicht-öffentlichen Tätigkeiten zu widmen? Zeigt sich hier nicht schon ihr Machtdurst? Wann zeigte sich je ein echtes Widerstreben, sich nicht um weitere/höhere Ämter zu bewerben - jedenfalls nicht aus eigenem Antrieb? Die fatale und lächerliche Grundhaltung scheint zu sein, sich für unersetzbar oder besser zu halten.
Es wäre Aufgabe der Wissenschaft, die Mechanismen und Strukturen herauszufinden, die einem grundlegenden Verständnis von Demokratie - unter Berücksichtigung von tatsächlichen Erfordernissen, besser entsprechen. Das sollte sich durchaus in die Umsetzung von politischer Kultur auswirken. Wenn Demokratie eine positive Idee ist, warum wird sie so selbstverstädnlich missverstanden? Wie kann man die Peinlichkeiten von Scheinbegründungen vorbeugen, die allerdings mörderische Wirkungen haben können? Wie wahrt man ein wirkliches Fluidum in allen öffentlichen Entscheidungsebenen? Wie kommt die Subsidiarität wieder zu ihrem Recht (denn das ist m.M. eine Ableitung aus demselben Prinzip)? Die aktuelle Umsetzung der Demokratie, ob deutschlandweit oder europaweit oder weltweit, scheint durchaus in vielerlei Aspekten reformbedürftig. Aber warum auch nicht? Muss sich Demokratie nicht auch immer wieder selbst in Frage stellen und zeigt sie hierin im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsformen nicht gerade ihre Stärke? Vielleicht müssten mehr Vorwahlen erfolgen? Die potentiellen Kandidaten müssten sich vorbereiten können, etc. - es sollte natürlich ohne Zorn und Eifer zugehen, nicht zu "Bewerbungsstress" kommen. Ein Lackmustest wäre, dass für Polemik wenig/kein Platz wäre. Ein weiter Weg wohl wahr. Trotzdem machen sich nicht nur Berufspolitiker nicht wenig lächerlich eben durch ihr geradezu im wahrsten Sinne "blindes" Demokratievertrauen ("Des Kaisers Kleider"..) oder schlichte Ignoranz gegenüber dem, was von ihnen eigentlich zu fordern ist. Wo äussern sich die gesellschaftschaftlichen Kräfte wirksam, die das ohne den Einzelnen beleidigen zu müssen, äussern dürfen?
Kurz und bündig, der Clou ist eben, jeden einzelnen Menschen "möglichst wenig und möglichst kurz" der Macht aussetzen - ähnlich wie einer kosmischen, leicht radioaktiven Strahlung. Das "Wenig" lässt die gesellschaftliche Verantwortung klar werden, Teilhabe an der staatlichen Gewalt zu erklären, das "Kurz", dass es eine Pflicht ist, die höheren Zwecken dient, und eben kein Selbstzweck sein soll. Das ist meines Erachtens nach zumindest der Probierstein, an dem sich demokratische Gesinnung zeigen und beweisen würde. dies erst scheint mir das Fundament zu sein, um in Ruhe seiner Arbeit - und erfüllten Muße - nachgehen zu können, was ja wohl gerade erstrebenswert ist.
* Ein anderes Trauerspiel, der Wissenschaftsbetrieb, könnte übrigens auf dieselbe Ursache zurückzuführen sein
Angesichts der weltpolitischen Verwirrungen, die nach nur einem kurzen Blick in die Zeitungen ersichtlich werden, fragt sich: Geht es denn den "armen" (meist sehr reichen) Menschen so sehr um das, was ihnen (immer noch) zu fehlen scheint ("Macht"), dass sie dafür viele, viele andere (bzw. überhaupt jemanden) töten und sich selbst und anderen zur dauernden Last fallen müssen? Worum geht es diesen zu "Mord und Verbrechen"-Bereiten?
Es soll sich ja jeder und muss sich selber helfen lernen, aber gibt es nicht ein paar Grundwerte, die allen Kulturen gemeinsam sind, die man benennen möchte oder nicht, die aber allgemeingültige "Urgründe" sind? Nämlich in dem Sinne, dass, wenn ein Mensch oder ein "Rechtssystem" etwas erklären soll, warum es gerade so ist, wie es ist, dann kann er/es sagen, deswegen und das sollte dann so ziemlich jedem (zunächst) einleuchten (weil es schlüssig ist, vereinbar mit anderen Werten, etc.).
Es folgt daraus nicht etwas ganz einfaches: Jeder Mensch sollte der "gewachsenen" Kultur, in der er lebt, den Vorrang einräumen, ihr Zeit und Musse widmen, sie besser verstehen und sie sogar verbessern - wenn er nicht als Fremder leben möchte. Sie ist ja einfach da, freilich oftmals verschüttet - und sie ist sogar verbesserungsfähig, nämlich Schritt für Schritt, sozusagen subsidiär. "Multikulti" ist somit per-se kein Ziel und meist eher Ausdruck von einer unausgesprochenen Überlegenheit, letztendlich eine ausgemachte Dummheit und kann und muss direkt ins Chaos führen (es sein denn als subsidiäre Kultur eines latenten Konflikts). Denn es gibt auf kultureller Ebene durchaus Missverständliches zwischen den Kulturen (Kultur ist eben eine spezielle Ausprägung von in etwa gleichen Werten, Werte können mit verschiedenen Signalen hinterlegt werden). Jede/r kann und soll sich die sie/ihn umgebende "gewachsene" "Haupt"-Kultur erschließen und wird es normalerweise auch. Eckpfeiler sind dabei nicht die Dummheiten oder Auslegungen bestimmter anderer, die schon länger in dieser Kultur leben, sondern die Werte dahinter. Nur so entsteht zunächst einmal kein Chaos - was aber nicht heisst, dass der einzelne sich nicht mühen kann und muss, das Ganze zu verbessern!
Es gäbe also einen natürlichen Vorrang der gewachsenen Kultur, weil eben jede Kultur auf den gleichen Grundwerten aufbaut und weil nur so alle/"normalen" Menschen "von demselben sprechen" können und überhaupt nur so diskutieren können (wie Sokrates auf der Agora). Sonst könnte ja gleich ein "advocatus diaboli" schon jede einfachste Annahme immer wieder hinterfragen, mit dem Argument, dass es anders ist, was Chaos bedeutet! Aber vielleicht ist es gerade das, was dem "advocatus" ein Dorn im Auge ist? Er findet ja genügend "arme Teufel", die nun einmal in einer "anderen" Kultur aufgewachsen sind, diese verlassen mussten und die Welt um sich nun nicht mehr verstehen - ohne Heimat sind. Also sollen nun der und alle anderen nach seiner (des Advokaten) Pfeife tanzen - ein teuflisches Spiel. Das kann aber keine ökonomische Überlegung sein, sich keine Mühe zu geben, andere zu überzeugen und stattdessen mit Gewalt zu reagieren (Menschen töten, dadurch scheinbar auch ihre Kultur töten??) --? Warum nicht einfach anders? Es gäbe ja durchaus eine friedliche "unfriedliche" Auseinandersetzung, die organisch "wächst" (in Rede und Gegenrede, Argumenten), länger dauert, aber am Ende sogar logisch erklärbar ist und egal, wie sie ausgeht, am Schluss im besten Sinn alle "mehr nicht wissen" lässt.
Freilich die Sünden, der Zerstörung der Umwelt sitzen tief, denn an der Umwelt hängt ja oft auch die Art und Weise des Lebens. Der Mensch zerstört eben gerne alles, insbesondere dann, wenn er es nicht (besser) versteht. Aber insbesondere der "Westen" wie der "Osten", wie der "Süden" schenken sich hierbei wenig. Unumschränkte Macht, Not und Dummheit sind nun einmal Gifte, egal wo. Status Quo im Westen: Der Wahn des Machtpolitikers zerstört die Umwelt im weitesten Sinne, den Umweltzerstörer zerstören nun - andere. Ginge es um Gerechtigkeit - denn das wäre ein Grundwert - wozu hat der Mensch eine gemeinsame Sprache, wenn er davon keinen Gebrauch macht? Nein, es geht um etwas "Wert- und Sinnloses": die Vernichtung des "Zuvielen", Nichtverstandenen - Selbstzerstörung letztendlich.
Faszination der Mathematik: Gleichsetzung des Menschen als Faktor und Minimierung des Lohnes ergibt Kapitalgewinn - oder doch eher Tod für die Betroffenen (morgen werdet ihr auch reich sein) und Sünde (der jetzigen und sofortigen Nutzniesser). Dieses "Verbrechen" lastet noch auf den intelligentesten und liebenswürdigsten Professoren: den Irrtum nicht einzugestehen und endlich! ihre Gleichungen zu modifizieren oder ehrlicherweise für ungültig zu erklären. Fehlt hier wirklich ein Einstein, der ein inkongruentes Alpha einführen oder einfach eine Rückkopplung aufzeigen würde, damit es endlich auch mathematisch "da" wäre? Wie lassen sich ethische Grundlagen mathematisch formulieren?
Faszination des Geldes: Der "intelligenteste" Reiche zeigt seine Klugheit darin, dass er auch im Alter noch weiterinvestiert - sozusagen seinem animalen Trieb folgend. Angesichts seines Endes, dies hatten immerhin die Reichen des 19. Jahrhunderts den heutigen zumindest in Deutschland voraus, der Tod war ja viel "greifbarer" - wäre Annäherung an das Heilige das Richtige - nämlich etwa "seinen" Überschuss komplementär zu investieren, stattdessen weitere Umweltzerstörung, notabene Golfplätze und Kapitalgewinne.
Faszination der Maschine: Einfaches Rätsel am Anfang: Überfordert in gerade unglaublicher Weise durch Lärm und Gestank seine Umwelt bis zum Ersticken und Verrücktwerden? Was sich jetzt weltweit als (Verkehrs-)Normalität abspielt, hätte man früher als sichtbare Zeichen des Teufels gedeutet - wir wären somit in der Tat in der Endzeit angekommen. Gratulation! Das Auto hat gewonnen! Geistige Hilflosigkeit und Verwahrlosung ist heute chick und normal, denn der Mensch ist ja nur ein Zwischending zwischen Tier und Maschine, oder nicht? Sind Größen nur schwer oder nicht messbar, spielen sie keine Rolle, Sie verstehen doch? Innere Freiheit, "Innehalten", Menschsein...
Das Versprechen Wissen zugänglich und besser zu machen, indem das Wissen jedes Einzelnen dazu beitragen kann - indem er an einer offen Enzyklopädie mitarbeitet - hat einen verführerischen Klang. Wikipedia verspricht es einzulösen. Doch schaut man ein wenig hinter die Kulissen erkennt man die Grenzen dieses Ansatzes, wie er aktuell umgesetzt ist. Denn der Anspruch ist hoch, und der Konkurrent, z.b. Fachenzyklopädien, verfasst von einzelnen oder mehreren Fachwissenschaftlern, auf der Höhe der Zeit (was ein nicht zu unterschätzendes Problem ist), und durch ein Peer-Reviewing anderer Wissenschaftler abgesichert, steht auf der Lauer. Wiegt ein Fachartikel nicht mehr? Um das Dilemma zu lösen, betrachte ich zunächst die Vorgehensweise und Schwierigkeiten, die sich dort ergeben, bevor ich auf die Probleme von Wikipedia eingehe - mit einem Lösungsvorschlag!
Nutzte man die offene Code-Entwicklungsplattform - GitHub oder auch GitLab, basierend auf dem Versionskontrollsystem Git - man muss sich das ganze als ein Baum- oder Wurzelsystem vorstellen, dessen Ausprägung aber gestaltbar ist - bildete der veröffentlichte Artikel dabei einen oder mehrere Zweige ab (dies kann der Master-Zweig sein, aber auch ggf. auch mehrere spezielle Feature-Zweige, wenn man gewisse Filter berücksichtigen möchte). Ein vereinfachter Ablauf wäre: Damit neue, alternative Sichten, abweichende Meinungen ("Zweige") sich entfalten können, sollten diese sich zunächst in einer Ab-"zweigung" (fork) von dem aktuellen Hauptzweig ableiten und dann in Ruhe sich herausbilden dürfen - erst in einem dritten Schritt erfolgt dann die Anfrage an die Artikel-Comunity (Pull-Request/Merge-Request), über die dann diskutiert und die mit Argumenten versehen werden kann. Dazu müsste das Diskussionsforum des Artikels (wieder/erstmalig) zur zentralen Arbeitsstelle werden und sich der Artikel aus öffentlicher Diskussion gewissermassen automatisch ergeben - diese Diskussion ist nicht willkürlich hier und dort, sondern erfolgt (für alle Mitglieder) öffentlich nachvollziehbar an dafür vorgesehenen, sinnvollen, wenigen Stellen - und eben nicht in privaten Räumen**. M.a.Worten ein Neuling kann sich innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über die Situation in dem betreffenen Artikel verschaffen. Der Umgangston würde sich schon dadurch entspannen, wenn Neulinge mit der Arbeit beginnen könnten, ohne gleich die Endfassung des Artikels ändern zu müssen. Da die Freigabe nicht Sache eines Einzelnen, eben des Artikelautors, sein könnte, müsste zwingend ein Dritter (oder mehrere) Supervisoren mit dabei sein, deren Pflicht und Recht es ist, sich über die Lage ein Bild zu machen - ohne ein zweites Review geht es m.M. definitiv nicht, aus mehreren Gründen. Vielleicht wird dann auch die Herausbildung der Artikel für viele interessanter werden. Allerdings ist es meine Meinung: Ändert hier Wikipedia sich nicht bald, wird es als Wissensquelle entweder sich immer stärker "verfärben" und durchwachsener werden oder die Menschen werden sich oft ein falsches Bild von der Welt machen, was noch weniger wünschenswert ist.
*die Struktur z.b. von GitHub erlaubt zwar Kommentare eines Forks, aber keiner wird dort kommentieren, wenn er nicht mitarbeiten möchte..
Wäre ich doch einfach Förster geworden!? Aber von der alten Waldesherrlichkeit, der Natur ist ja gar nicht mehr so viel übrig, zumindest um die Städte herum, oder? Ist nicht aber die Natur mit Meer, Wiesen, Feldern und Wäldern, Flora und Fauna nicht ein wahres Paradies, ein Refugium, ein Kraftwerk? War nicht vielleicht Jesus sogar statt vierzig Tage in der Wüste nicht einfach eher im Wald oder der Heide, die ihn hätten ernähren können und der dort noch bestand, bevor sich später (mutmasslich durch Menschenhand) überall Wüstenei ausgebreitet hat? Und was verlöre man? Es würde glaublicher, da es auf den Kern wieder ankäme: die Spiritualität vom Jenseits in das Diesseits holen. Hat nicht schon manch Märchenerzähler, indem er seine Geschichte noch beeindruckender, "unglaublicher" machen wollte, diese ins Extreme verklärt, und dabei die eigentliche Pointe verloren? Überlegt man sich das, dann, was ist alles zerstört, Orte, an denen man etwas Wahres finden kann, für sich selbst, sich selbst, schnell (für ein paar Silberlinge) vernichtet.
Wo kann man sich besinnen und darüber nachdenken, etwa, sogar sich überlgen, was für andere/alle das Gute und Richtige wäre? Sich erholen von Schreckensträumen, unkontrollierten Mengen von Autos und Maschinen - mittlerweile eine regelrechte Landplage? Teerstraßen, die sich wie Würmer in der Wunde breitmachen, viele, viele Verkehrstote im Jahr allein in Deutschland? Chinesen und Inder folgen in blindem und einfallslosen Taumel nach und büssen dafür schon jetzt (gerechterweise?) mit schlimmer Umweltzerstörung und Wohlstandseinbußen (Lebensfreude und innerer Ausgeglichenheit). Ein moderner Mensch müsste doch noch in der Lage sein, seine Seele zu pflegen - oder ist sie bereits tot und aufgefressen? Fällt die Moderne nicht in der Tat aus, wenn man sagen muss: "Mit euch geht das leider nicht"! Was nützt Schule dort gelernte Werte gleich wieder und für immer vergessen? Die Meinungsäusserung- und auseinandersetzung, der Einsatz von Verstand ausserhalb des eigenen Vorteils kostet Zeit und Mühe, ist aber doch des Menschen Höchstes und aller Mühe wert - wo bleibt sie im Alltag? Oft nur Schweigen und Dumpfheit bis zum Tod. Man kann es auf ein Exempel reduzieren, indem man sich überlegt, wie eine/r wohl liest: als "sprechendes" Lesen, indem man (nur ein wenig) mitdenkt, vor/nachdenkt, Sätze, etc. selber beginnt zu formulieren oder "schweigendes" Lesen, indem man selber zurückbleibt oder sich eher zurückhält und sich (schlimmstenfalls plump) beeindrucken lässt/lassen möchte von dem Schriftlichen, dem "Bessergewussten" *. Was ist wohl erfreulicher? So höflich und neutral vielleicht letzteres erscheint, es genügt dann auf jeden Fall nicht, wenn man noch mit einer Sache erst "spielen", sie kennenlernen möchte. Anders kann es sein (aber auch langweiliger), wenn man sine ira et studio etwas lesen möchte, zu dem man aber offensichtlich schon eine ausformulierte Meinung hat. Trotzdem erscheint mir letzteres wesentlich weniger ergiebig und eigentlich nur als Schlusstrich/Bestätigung der eigenen Meinung "sinnvoll" **. Innerer Dialog statt Monolog, wes Geistes Kind der Mensch ist verrät sich dann später oft in seinem Wesen. Am schlimmsten und furchterregensten sind aber doch die (Berufs-)Monologisierer, die leider oft in unerträglicher Weise nur sich selbst und anderes wichtignehmend - nur nicht ihre Zuhörer. Rettung ist hier nur in der Flucht zu finden. Lebt ihr hier in dieser Welt schon wie in einer Hölle? Wenn es euch so am besten gefällt, dann fahrt bitte (endlich auch) dorthin und bleibt dort!
* Noam Chomsky hat meiner Meinung nach Recht mit seiner Annahme einer innate linguistic capacity - zumindest ist es der fruchtbarere Weg die Welt zu erklären, siehe beispielsweise Lingustic Theory (Noam Chomsky), Wikipedia.
** Letzteres ist m.M. nach sowieso eher eine gefährliche Kategorie bzw. Ideologie: Der (rednerische) Erfolg als Meßlatte (in Sinne des "Movere" Ciceros, z.b in seinem Brutus als Kriterium); viel adäquater, menschlicher und besser ist die Haltung des Erasmus, siehe bsp. Dispute (Erasmus), Wikipedia.
Einerseits sind "die Wissenschaften" - ein Begriff, den sich Universitäten und Hochschulen fast gänzlich zu eigen gemacht haben, trotz gewissen Relikten - ausserordentlich wichtig - gerade heute, siehe NZZ, Internationale Ausgabe vom 11. Feb. 2017, S.23: "Wissen und Barbarei - Die Wissenschaften sind in der Defensive - Schaden nimmt die Demokratie" von Michael Hagner - darüber wird zurecht geklagt. Aber: Wahrheit ist andererseits dort (in den einzelnen Weissenschaften) nicht notwendigerweise per se angesiedelt und gut aufgehoben, u.a. weil sich die einzelnen Wissenschaften eben über den entscheidenden Graben doch noch nicht hinweg gesetzt haben, dem aber alle Wissenschaft ausgeliefert ist: Die zwei Kulturen von Snow, 1959 (The Two Cultures).
Über diesen hier nur angeschnittenen Punkt einer universellen, aber unterschiedlich begreifbaren Wahrheit hinaus, gibt es aber noch andere Kritikpunkte an "den" Wissenschaften", die ich hier als einige prinzipielle Verdachtsmomente meinerseits äussere in der Art einer Orientierung für Dummys: Jede echte Wissenschaft ist derart, dass sie jeder Mensch lernen kann, wenn er will, ja lernen können muss. Jeder kann Physik verstehen. Wissenschaft ist nichts Heiliges oder etwas Arkanes, jeder kann und muss sie verstehen können, über kurz oder lang, sonst ist es keine Wissenschaft. Freilich muß man da schon lernen, vieles und anderes lernen. Es ist aber ein großer Fehler der Gesellschaft hier gewissermassen einer kleine Gruppe von "unique idiots" (worunter ich eine Menschengruppe verstehe, die alle denselben beschränkten Horizont haben, nämlich einer bestimmten der Kulturen anzugehören, denen aber die (wie ich glaube nicht zu meisternde) Aufgabe Wahrheit zu finden, auferlegt wurde) die Zukunft zu überlassen und diese mit Technik jeder Art und allerlei Physikalischem im Speziellen zu assoziieren. Den Geisteswissenschaften als Mauerblümchen bleibt dann nur noch ein winziger Teil, nämlich eine Art Historie der älteren Vergangenheit vorzustellen - den Religionswissenschaften - meiner Meinung nach als dritte Säule der Wahrheitsbestimmung verpflichtet bleibt dann (oder begnügt sich damit vielleicht auch nicht!) mit einem imaginären, eher nur therapeutischen Gebiet (was gewissermassen dem tertium non datur entspricht, aber notwendige Logik gibt es in diesem Verdrängungswettbewerb nicht). Kunst und Kultur folgen daher leider nur allzuoft recht unkritisch dem Trend und haben von ihrer geistigen Wucht viel verloren. Ich wiederhole also, dass es ein sehr großer Fehler ist, dass Wissenschaflter mit Wahrheitsanspruch nicht nur spezielle, sondern allgemeine "Wahrheits-"Gebiete abstecken, Siege feiern oder auch Niederlagen eingestehen! Die Folge is zum Beispiel: Was sich SF-Autoren oder Zukunftskünstler vielfach ausdenken und vorstellen, kommt gewissermassen direkt aus der Doktrin der omnipotenten Naturwissenschaften, einem Trend, dem auch sehr viele Politiker ("alternativlos") unausweichlich und leider traumwandlerisch verfallen sind (was wohl negative Wirkungen auf die Psyche hat). Ich wiederhole also nochmals, wenn jeder Mensch Physik, Biologie, Chemie verstehen KANN, ebenso wie Rhetorik durchschauen und philosophische, soziologische, historische Fragestellungen verstehen, ist dann die Zukunft, so wie sie ausgemalt wird, wirklich so unausweichlich wie man denkt? Es gibt kein geheimes Wissen, das die Zukunft bestimmt. Ob das (wiedergewonnene) Freiheit ist oder nicht, weiss ich nicht, aber eine Frage stellt sich dann eben, die anders gar nicht gestellt wird: Will ich das, dass meine Zukunft von anderen in irgendwelchen Laboren vorherbestimmt wird? Das Leben ist zu kurz, aber nicht so kurz, um sich nicht selbst ein Urteil bilden zu können. Die Gesellschaft mitgestalten - in der Demokratie ein Muss: Will ich als einzelner unausweichlich erscheinende Versprechungen wirklich (kommerziell/künstlerisch/privat/öffentlich) fortdenken oder nicht erst prüfen? Ich kann und muss auch Widerstand leisten, protestieren oder mich zumindest stillschweigend anders entscheiden können.
Einige eklatante Auswüchse zeigen allerdings, was passiert, wenn man untätig bleibt: Die vollkommene Abkehr von jeglichem Schönheitsstreben in der gegenwärtigen städtischen Architektur, oder Landschaftsplanung und "ghettos for the rich". Häuserblöcke, die sich an Hässlichkeit überbieten, asoziale "gated communities" (oft noch scheinheilig versteckt hierzulande, aber in anderen Staaten tägliche scheinbar akzeptierte Realität), Landschaften, die systematisch zerstört worden sind (und werden) durch Straßenbau, Neubaugebiete, endlosen Autoverkehr, kleine Reservate für Pflanzen und Tiere - aber nicht für Menschen (!). Scheint es nur mir Wahnsinn zu sein, dass heute in Deutschland jeder offensichtlich ein Auto haben und fahren muss, sobald er nur darf?
Will ich lieber alles vernichten, was sich verteidigen liesse, nur damit ich sozusagen schon jetzt nur verbrannte Erde hinterlasse in der Hoffnung dann vielleicht sogar gar nicht mehr angegriffen zu werden? Ist das gar noch ein unverarbeitetes Kriegstrauma, das sich jetzt noch in der dritten und vierten Generation manifestiert? Oder will ich nicht lieber auch das (nicht nur meine Familie, Haus, Auto) hegen und pflegen und schätzen, was mir und anderen (allen?) wert zu sein scheint, was mir eigentlich das Leben nicht nur im kleinen, sondern auch im ganzen erst lebenswert macht und das dann auch verteidigen? Das kann zwar das Leben kosten, aber wäre es das dann nicht auch wert? Was ist es sonst wert? Wirklich und wahrhaftig nichts wäre eine mögliche Antwort.
Rücksichtslosen Konsumismus predigt die Werbebranche um mit ihm die Maschinerie der Konzerne und ihrer Zulieferer immer weiter zu befeuern, das Rad immer schneller drehend. Besinnt euch!? hilft dieser Aufruf da noch? Wo sind heute die Reichen, die sich nach ihrem sündevollen Leben besännen, und wie einst die mittelalterlichen Könige ins Kloster gingen? Sie können es gar nicht mehr, denn nirgendwo ist mehr Ruhe und Frieden, zumindest für denjenigen, der die katastrophale Entwicklung auf Erden erkannt hat. Wo sind aber die, die ihre Stimme mahnend erheben, wenn die Frechheit der blinden Masse täglich zügelloser gereizt wird? Ja, die Dummheit und mit ihr der scheinbare Reichtum der Menschen steigt (in der Einbildung, aber sonst in Wahrheit nirgends) nun in den Zeiten des Wohlstandes ins - schier Unermessliche. Was brennt jedem, je reicher je mehr im Kopf? Die Angst, sein Leben bewahren, es nicht ändern zu müssen, eben keinerlei Rechenschaft vor sich selbst abgeben, zu schwach zu sein für ein einfaches Leben, ja, nicht einmal mehr andere richtig andere Rechenschaft ablegen lassen. Ohne Besitz allerdings dem Unbill der Menschen ausgesetzt, weit schlimmer zu ertragen als jede natürliche Unbill, nagend und ätzend, die Nerven und das Gemüt zerrüttend? Besser die andere Unbill, die den Menschen stark macht, dem Schicksal ergeben - mit das Beste, was Menschen erreichbar ist. Schritt Eins: Vor sich selbst schonungslos Ehrlichkeit verlangen bzw. aus Repsekt vor sich selber fordern und zwar eben genau auch dann, wenn man merkt, das man etwas verschweigt, schon lügt, nicht ehrlich ist, spätestens als reuiger Sünder. Äffisch nachplappern und im entscheidenden Moment es nicht ernst meinen - diese Füchse zu fangen muss man schon die richtige Falle gestellt haben, sonst ist man selbst der Dumme, aber manchmal gewinnt auch der Fuchs dabei, besser ist diesen erst gar nicht zum Fuchs werden zu lassen.
Rat eines Weisen: Wer den Abgrund vor sich sieht, der soll erst recht und mutig auf ihn zugehen, wer ihn aber gerade noch rechtzeitig sieht, bleibe (natürlich) stehen und wende sich ab.
In Antwort des Feuilleton-Artikels in der FAZ vom 8. April 2017, Brigitte Kronauers "Die finstere Sonne Homers": Man lebt postheroisch, weil es modern ist - ist es das? Die Grundhaltung von K. scheint human bzw. humanistisch, trotzdem verkennt sie nahezu vollkommen den Inhalt der Gesänge bzw. greift zu kurz - in gewisser Weise unschuldig-naiv - wie schon so viele Generationen vor ihr wohl schon häufig. Denn allerdings sie las nicht im Original - wenn, dann würde das etwas anderes erlauben, wohl eher etwas auch erahnen von dem, wovon hier die Rede ist - , sondern in mehreren Übertragungen (Voss,Lempp) und diese erleiden bei Homer - notorisch muß man wiederum sagen - herzlich großen Verlust am Enigmatischen. Diesen Begriff nur, solange gänzliches Unverständnis vorherrscht. Weniger ist aber die Übersetzungsarbeit die Falle als fehlendes Hintergrundwissen der Leser im heutigen Kontext als Endpunkt einer Entwicklung, dessen letzter Ausdruck der Verlust nahezu - jeglicher - Seins-Religiosität ist. "Und wo kein Ahnen auch keine Götter" muss man wohl feststellen. Ohne ein Verständnis der geistig-religiösen Grundhaltung fehlt dann aber auch das Verständnis der griechischen/antiken Weltsicht, bleibt im Unbegreiflichen und es bricht das eigentliche Anliegen dieser Texte ein. Wurzeln nicht fast alle gegenwärtige Weltreligionen in dieser frühen Zeit?
Es bleibt der Ausweis der Gewalt, als bloßer Tatsachenbericht - Reflex des/der bewussten Nicht-Helden/-Heldin und gleichwohl Ausdruck - Urteil möchte ich nicht sagen - einer Schreibtischttat, die auch ursächlich mörderisch sein kann, dies aber nur durch Befehlsketten in die Tat umsetzen kann (wie der Nazismus): Die Einheit von Tat und Wille schildert Homer ja - so deutlich wie möglich - in der Ilias. Dort ist eben kein Rückgriff auf Befehle, Gebote oder Imperative vorhanden, oder doch? Ist der "freie" griechische Mensch tatsächlich barbarischer als ein lebender Christ/Jude/Muslim/etc., indem er zum Held wird, indem er sich neuropsychologisch auf nur ihm als wahr Erkanntes einlässt - von Mächten umgeben, deren Eigenschaften immanent "gut" sind, ohne es sein zu wollen/sollen, und deren Charakter sich tatsächlich erst aus ihrer "Wirkung" (Otto, s.u.) ergibt - aber was kann man anderes von dem einen Gott sagen? Die Relevanz des wachen Tätigseins und des realen (zeitlichen und kausalen) Vorrangs der bewussten Tat vor dem reflektiven Griffel wird hier ebenso deutlich wie in der realen Geschichte muß man beinahe sagen. Bloßer Text schafft noch keine Erlösung in der Welt, noch kein "Sein".
Trotzdem und deswegen bleibt die homerische Ilias bis zum heutigen Tag ein weitestgehend unverstandenes Rätsel. Vielleicht hat F.W. Otto in "Die Götter Griechenlands", 1929, insb. in seinen Ausführungen zu Athene erste Schritte getan, dies besser zu verstehen bzw. Meautis in "Aspects ignores de la religion Grecque" (aus dem Jahr 1925). Es den Jetzigen wirklich verständlich zu machen, bleibt weiterhin eine Aufgabe, dessen Lösung mehr Bedeutung für Europa und die Welt hätte als so mancher mathematische Beweis.
Das Schöne am Programmieren ist, dass das "Gedachte" auch so verstanden wird, von mir selbst und von anderen - Dritten und "dem Adressierten", jetzt und später, also eine Art Vertrag oder Testament. Programmieren in einer Sprache, wie Java ist durchaus so etwas wie kommunizieren, aber ohne dauernd an Selbstbetrug und Betrug (an und von anderen) denken zu müssen, wie leider allzu gewärtig im Alltag - aller Selbstbetrug wird sofort aufgedeckt, ebenso alle Betrugsabsichten an anderen - sämtliche psychologischen Verführungen sind aussen vor, sonst ist das Programm den "Code" nicht wert. Und am schönsten ist quell-offener Code, liebe Leute!
Das Schlimmste zu denken, das es so kommen wird: Die Welt und insbesondere Europa entkommt ihrem neuen "Führer" in der Türkei nur durch einen Weltkrieg. Kann das sein? Hitler machte es vor, ein demokratisch legitimierter Diktator, der langsam, aber sicher vorging, zunächst über viele Jahre ungehindert seine Macht zementierte, der zunächst peinlich auf Legitimation achtende Führer. Er versprach den Deutschen garantiert keinen Bürgerkrieg, dafür wurde Schritt für Schritt - und systematisch - verhaftet und vertrieben - und immer mehr ermordet. Wird das türkische Volk es alleine schaffen, alles deutet darauf hin - nein. Entscheidung ja oder nein: Wer hat hier noch die Initiative und was ist mir die Demokratie wert? Wie kann Politik einer Kriegspolitik den Krieg erklären und das adäquat und wegweisend?
Die Konfrontation mit denen, die keine Muse haben, die eigentlich nicht wissen, was sie tun, mit denen keine Kommunikation von Gleich-zu-Gleich möglich ist, weil einfach die Voraussetzungen auf der anderen Seite fehlen. Die Erziehung fängt beim Kindes an und sollte einem am Herzen liegen, aber wie oft erreicht man hier nur das Gegenteil - und leider die Erziehung der Eltern scheint unmöglich, wirklich? Die Erziehung der Gesellschaft ist eine theoretische Lösung und ein gewisser Kurzschluß. Es ist wohl ein Irrtum das zu glauben, der prometheische Funke vererbe sich von der Kindheit zum Erwachsenen von alleine, das haben vielleicht schon sogenannte "primitive" Völker (und die Kirche) auch schon längst irgendwie erkannt (durch ihre Initiationsriten), aber andererseits auch nur unvollkommen umgesetzt. Denn man kann auch wieder "umfallen", d.h. einfach alle guten Vorsätze vergessen, andererseits später auch (immer) wieder mehr ins "Licht" geraten - vielleicht am ehesten platonisch zu verstehen, christlich bzw. religiös wabert dieser Begriff leider in transsubstantiellen Sphären, woran nicht zuletzt die immer noch nicht ausgestandene Gegenreformation ihren (Mitschuld-)Anteil haben könnte -, vielleicht am ehesten zu umschreiben, mit "Sich dem Nicht-Wissen aussetzen" bzw. "Das -vielleicht-nur-angemaßte-Wissen-erst-einmal-Vergessen", und wie Platon (Platonisten und Platoniker haben es nicht leicht) glaubte, sogar hin- und hergehen (zwischen Höhle/Dunkelheit und Helle/Licht). Meine persönliche Meinung ist, dass am ehesten die/eine griechische (heute altgriechisch fundierte) Erziehung und Grundhaltung das Höchste und Beste ist, was möglich ist. Sagte nicht Cicero bereits, er verdanke ihr alles? Es gibt hier einen Unterschied von Mensch zu Mensch, alles andere wäre Lüge. Demut ist dem Höheren (den so erkannten Wesen und das kann viel und vieles sein) bzw. Höchsten geschuldet, sonst niemandem.
Und @Lüge bzw. Rechnen: Wie leicht Wissenschaft und Zahlen verdreht werden können, da wäre nicht nur Programmieren, sondern auch statistische Urteilskraft "Grundpflicht" für jeden Bürger! Der Katalog an Pflichten scheint hier immer dicker zu werden... Das wäre aber mal an einem Philosophen, was hier Sache ist! Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit von Vorstellung und Realität?
Wie wäre es, wenn man alle akuellen Problem der Zeitgeschichte auf ein einzelnes, charakteristisches zurückführen könnte? Wie wäre es mit dem verstaubten Begriff "bigott"? Dieser deutet, könnte man sagen, auf ein gestörtes, gespaltenes Verhältnis zu sich selber hin, das sich aber nicht damit (betonung) befasst, sondern mit dem Nach-aussen-tragen eines "alles-ist-gut" - obwohl es nicht gut ist (d.h. ich bin besser bzw. gehöre zu denen, die besser sind und wissen, was richtig ist). Damit verknüpft ist leider Schlimmeres, etwa das Abwälzen von Problemen auf ein Drittes, jedenfalls keinenfalls auf sich selbst. Die gespaltene Gesellschaft, und das gespaltene Ich, Ausdruck desselben Problems?
Ich fürchte, da ist nicht nur ein Tröpfchen Wahrheit enthalten, sondern wesentlich mehr, träfe es den Kern, würde es mich nicht wundern. Natürlich lässt sich das auch anders umschreiben, und nichts verbreitet sich schneller als eine "gute Lüge", also müsste man es mehrmals umformulieren, alles-gut-ist-schlecht zu nicht-alles-gut-ist-nicht-schlecht zu nicht-alles-nicht-schlecht-ist-gut, also relativ. Die Probe aufs Exempel ist ja immer: Bin ich selber bigott? Wenn ja, wie lange schon, und wie kann ich das beheben? Interessant auch - warum eigentlich und wie konnte es dazu kommen?
"Ich will etwas für euch, deswegen muss dieses und jenes.." - und am Ende? Muss man da nicht ein wenig misstrauisch sein, wieso denn? Qua Amt? Bildung?? Erfahrung, aha, aber Moment, kann man das nicht genauer sagen? Ehrlich wäre eine kleine Einschränkung voranzustellen, wie "ich glaube/ich meine, weil ..". Aber da gibt es ja gewisse "Formeln", wie "ich bin ja dieses und jenes (ihr kennt mich), deswegen ist das und jenes gut, und das und das schlecht.. - das scheinen mir unzulässige Verkürzungen zu sein, die nur zu klar deutlich machen, dass hier vielleicht schon einiges im Argen ist und davon wird man nun gar nichts hören, da das nicht ins Konzept passt, eben weil es eine Einschränkung ist. Einschränkungen sind nun einmal dann vorhanden, wenn etwas nicht ganz überzeugend ist oder ggf. auch nicht ganz durchdacht?
Denn alle Äusserungen, die ein derart gefesselter Prometheus - ich möchte etwas ändern, geht aber nicht so einfach - von sich gibt, müssten eher so anfangen: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders, angekettet und erniedrigt, und trotzdem .." und die Begründung? Als Mensch muss man schon einiges an Qualen und Prüfungen erduldet haben, und gewillt sein, weitere zu erdulden, um die Welt richtig einschätzen zu können - Odysseus benötigte so an die zehn Jahre, heute können das ja eher noch mehr sein (!?). Nicht das Uninteressanteste: Kein-Verstecken mehr möglich! Weder des Protagonisten sich selbst gegenüber, aber auch mit Blick auf die anderen. Erschreckend vielleicht dann nur, wieviele Kaiser ihre (neuen) Kleider nicht sehen...